Mülheim.
Bestens bewährt hat sich seit gut viereinhalb Jahren das von der Stadt initiierte Netzwerk der Generationen. So einige Bürger sind inzwischen mit großem Engagement in den einzelnen Arbeitsgemeinschaften dabei. Die Stadt hatte Ende 2008 in verschiedenen Stadtteilen Arbeitsgemeinschaften eingerichtet. Dort werden gemeinsam Ideen entwickelt und umgesetzt. So sollen neue Kontakte geknüpft und das nachbarschaftliche Leben im Stadtteil gefördert werden.
„Die Idee war von Anfang an, in die Stadtteile zu gehen und diese zu vernetzen, Strukturen zu schaffen und auch ein wenig den Dorfcharakter zu fördern“, berichtet Netzwerk- und Stadtteilkoordinatorin Inge Lantermann, „dabei sollen die Bürger an einen Tisch gebracht werden und auf jeden Fall auch eigene Vorstellungen entwickeln. Das Ganze soll aber nicht von der Stadt irgendwie verordnet werden.“ Und das Netzwerk sei auch nicht ausschließlich für Senioren gedacht: „Das ist mir zu einseitig.“ Sie habe erlebt, so Lantermann, dass manchmal die einfache Idee eines Bürgers eine gewisse Eigendynamik entwickele und vielleicht am Ende etwas ganz anderes dabei herauskomme, aber alle Beteiligten dann hochzufrieden seien.
Viele Ziele sind schon fast perfekt umgesetzt
Sehr angetan von der Netzwerk-Idee ist die Speldorferin Antje Painhap: „Bei der Gründung der Arbeitsgemeinschaft in Speldorf im vergangenen Herbst hatte ich erwartet, dass sich in meinem Stadtteil neue Kontakte ergeben, die man für neue Aktivitäten nutzen kann. Und die Erwartungen haben sich erfüllt.“ Antje Painhap macht jetzt in einer Wandergruppe und mit Begeisterung in einer Kino- und Kulturgruppe mit.
Auch interessant
In diesem Fall sind die Ziele des Netzwerkes der Generationen schon fast perfekt umgesetzt. Der Politik und Verwaltung sei es wichtig, dass die Bürger ihre Stadt und ihr Lebensumfeld nach ihren eigenen Vorstellungen mitgestalten könnten, heißt es in einer Ziel-Vorgabe der Stadt.
Deswegen wende sich das Netzwerk an alle interessierten Bürger, die Vertreter von Vereinen, Institutionen, karitative und private Dienstleister, Kirchengemeinden und auch Religionsgemeinschaften.
Die Leitidee sei, dass das Engagement Freude machen solle. Wer sich für andere engagiere, solle selber etwas davon haben. Und: Im Netzwerk entscheidet jeder selbst, welche Aufgaben übernommen werden und wie viel Zeit für das Engagement aufgewandt wird.
Auch Volker Johannsen, der seit 35 Jahren in Dümpten wohnt, ist mit der Dümptener Arbeitsgemeinschaft zufrieden. „Hier tut sich einiges, jedes Jahr gibt es andere Aktionen“, sagt Johannsen. Die Arbeitsgruppe Wohnen interessiere ihn besonders. Spannend fand er die Leitbild-Diskussionen, die sich auch im Stadtteil ergeben hätten, „das war eine sehr lebendige und interessante Diskussion.“