Mülheim. .

Laura, Ikram, Gerald und Eric kommen aus vier unterschiedlichen Nationen und sprechen vier Muttersprachen. Gerade diese unterschiedliche Herkunft und die damit verbundenen Sprachbarrieren verbinden die Jugendlichen miteinander. Im Sommer-Sprachcamp „DILIM“ (Deutsch und Interkulturelles Lernen in Mülheim) treffen sie sich gemeinsam mit rund 120 anderen Kindern in den Ferien, um in der Volkshochschule ihre Deutschkenntnisse zu verbessern. Auch Mathe oder Englisch stehen auf dem Lernplan.

Laura Szybka kam erst vor drei Wochen mit ihrer Familie von Polen nach Mülheim. Doch die 13-Jährige spricht schon richtig gut Deutsch. „Bis zu meinem vierten Lebensjahr habe ich hier schon einmal gelebt“, erklärt Laura. Zusammen mit Ikram, Gerald, Eric und den anderen besucht sie den VHS-Kurs, um ihren Sprachschatz zu verbessern. „Bevor ich nach den Sommerferien in die Schule gehe.“ Die Schüler besuchen nach den Ferien alle die achte Klasse einer weiterführenden Schule und nutzen die freie Zeit, um ihre Leistungen zu steigern. Sie lösen Sprachaufgaben, trainieren Grammatik, Aussprache, Vokabeln – und schließen nebenbei Freundschaften. So wie Gerald und Eric. „Wir helfen uns gegenseitig“, sagen die Jugendlichen. „Manchmal, wenn draußen schönes Wetter ist, wäre man schon lieber im Freibad“, gibt Ikram (13) zu. „Doch hier macht’s auch Spaß.“

Spaß am Lernen vermitteln

Den Lernstoff mit Spaß zu vermitteln, ist neben dem Lernerfolg eine der wichtigsten Ziele, wissen Esther Eckhardt von der VHS und Martina Kleinewegen, Leiterin des Kommunalen Integrationszentrums. Die Institutionen sind gut miteinander vernetzt und bieten die insgesamt 18 DILIM-Kurse an – nicht nur in den Ferien, sondern auch nachmittags nach der Schule. Das Kommunale Integrationszentrum ist erste Anlaufstelle für Einwanderer und in engem Kontakt mit den Schulen. Bevor die Kinder eingeschult werden, besuchen sie meist zunächst die DILIM-Kurse.

Schwerpunktmäßig richtet sich DILIM an Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund der zweiten bis zehnten Klasse. „Viele der Kinder kommen jedes Jahr zu uns – die Nachfrage ist groß“, weiß Esther Eckhardt. Für die Kinder ist das Angebot kostenlos und wird aus einem Topf, den die Stadt zur Verfügung stellt, finanziert. Ein wichtiges Angebot, dass die Stadt bei zunehmendem Bedarf an Sprachförderung leiste. Schließlich ist ein guter Sprachschatz entscheidend für Erfolg in der Schule.