Mülheim-Saarn.
In einem großen Zirkuszelt auf dem Kirmesplatz studieren Kinder Feuerkunststücke ein. Am Ende steckt ein Mädchen versehentlich eine lodernde Fackel in den Spirituseimer. Der Eimer fängt Feuer, doch sofort wirft Mareike Sack, Anleiterin des pädagogischen Zirkus Zapp Zarap eine Decke darüber und die Flammen ersticken. „Beim Arbeiten mit Feuer müsst ihr aufpassen“, erklärt sie den Kindern. Sie haben eine wertvolle Lektion gelernt.
Mareike Sack ist durch Zufall zum Zirkus gekommen: „Ich habe ein Freiwilliges Soziales Jahr in einer Einrichtung gemacht, die auch Zirkusgruppen hatte.“ Seitdem gehört sie zum Team und auch beim „Medl-Mitmach-Zirkus“ ist sie zum vierten Mal in Folge dabei. Besonders freue sie sich über die Entwicklung der Kinder, die bereits im dritten oder vierten Jahr in Folge teilnehmen und sich immer weiterentwickeln.
Dabei können sich die Kinder aussuchen, in welche Gruppe sie möchten. Es gibt Clowns, Jongleure, Feuerakrobaten, Trapezkünstler, Kugelläufer und Einradfahrer. Eine Woche lang üben die Sechs- bis Zwölfjährigen ihre Kunststücke ein. Am Samstag, 10. August, gibt es zwei große Vorstellungen in dem Zirkuszelt, das bis zu 320 Besucher fasst. „Bei den Auftritten um 11 und 14 Uhr werden die Kinder dann vorführen, was sie gelernt haben“, sagt Daniela Kreutzenstein vom Medl-Marketing.
Keine Darbietungen mit Tieren
Carsten Scharwei vom Amt für Kinder, Jugend und Schule freut sich über den Erfolg: „Der Zirkus ist zum neunten Mal in Folge Teil unseres Ferienprogramms. Wir haben ihn sogar auf zwei einwöchige Gruppen erweitert – wegen der großen Nachfrage.“ Obwohl sich das Angebot an insgesamt 200 Kinder richtet, waren schon nach 20 Minuten keine Plätze mehr frei. Warum es dann nicht noch eine oder zwei weitere Wochen angeboten wird? Weil auch viele andere Freizeitaktivitäten abgedeckt werden. Die Kindern sollen viel Abwechslung in ihren Ferien haben.
Für Mareike Sack ist es nach zwei Wochen mit dem Medl-Zirkus allerdings nicht getan. Sie steht das ganze Jahr in der Manege, 17 Zirkuswochen hat sie bereits hinter sich, einige folgen noch. Langweilig wird ihr aber nie, denn sie und das Zirkusteam lassen sich immer neue Tricks einfallen. Das Programm unterlegt sie mit einer Geschichte, die die Besucher wie ein roter Faden durch den Abend führt. Tierische Attraktionen will der Zirkus allerdings nie anbieten. Obwohl tendenziell eine Genehmigung dafür bestehe, wolle man den Tieren nicht jede Woche Hunderte Kinder zumuten. Ganz wichtig ist der Anleiterin auch: „Die Kinder sollen im Mittelpunkt stehen und kein dressiertes Tier.“
Tägliches Mittagessen in Teilnahmegebühr enthalten
Die Mitarbeiter der Mitmach-Zirkusse haben zum größten Teil eine pädagogische Ausbildung oder ein pädagogisches Studium abgeschlossen. Der Beruf „Zirkuspädagoge/-in“ ist in Deutschland nicht staatlich anerkannt.
Beim Mitmach-Zirkus kostet eine Woche pro Kind 50 Euro. Neben dem Programm von 10 bis 16 Uhr ist ein tägliches warmes Mittagessen inklusive. Der Zirkus findet immer in der dritten und vierten Sommerferienwoche statt.
Die erste Zirkusgruppe führt ihre Vorstellung am Samstag, 10. August, vor. Die zweite Gruppe folgt eine Woche später am Samstag, 17. August. Die Kinder geben an beiden Samstagen um 11 und um 14 Uhr Vorstellungen. Der Eintritt kostet für eine Person, egal welchen Alters, zwei Euro. Karten können entweder schon am Donnerstag vor der jeweiligen Vorstellung von 10 bis 11 Uhr am Zirkuszelt auf dem Kirmesplatz erstanden werden oder am jeweiligen Spieltag an der Tageskasse.