Stadtgebiet. .
Eine Saarner Schule plant ein Zirkusprojekt, in einer Kindertagesstätte in Winkhausen soll ein Figurentheater beim Sommerfest auftreten, und auf der Skate-Anlage an der Südstraße muss eine Rampe repariert werden.
Geld wird immer und überall in der Stadt gebraucht. Manches kleine, aber sinnvolle Projekt wird von den drei Bezirksvertretungen bezuschusst. Jede von ihnen verfügt über 25 600 € im Jahr, die häppchenweise vergeben werden.
25 600 Euro pro Stadtbezirk
„Ausgegeben sind unsere Verfügungsmittel am Jahresende immer“, berichtet Bezirksbürgermeister Gerhard Allzeit (BV 3). Was auch sinnvoll ist. Denn: „Restbeträge ins nächste Jahr mitnehmen können wir nur in Ausnahmefällen - mit besonderer Zustimmung des Kämmerers. An sich verfallen sie“, erklärt Arnold Fessen, Vorsitzender der BV 1. Zwar ist wegen der schlechten Haushaltslage der Stadt der Förder-Betrag in den letzten acht Jahren von rund 36 000 auf 25 600 Euro pro Bezirk geschrumpft, dennoch können die Bezirksvertreter weiterhin hier und da aushelfen. Sie sponsern u.a. den Erwerb oder die Reparatur von öffentlich genutzten Spielgeräten, erfüllen besondere Ausstattungswünsche von Schulen oder Kitas, schießen Sportvereinen für besondere Anschaffungen etwas zu, fördern „zurückhaltend“ bestimmte Kulturveranstaltungen. „Wir sind nach Satzung sogar ausdrücklich dazu aufgerufen, das Brauchtum im Stadtteil zu fördern“, so Allzeit.
Jede BV ist nur für ihren Bezirk Geldgeber, manchmal gibt es aber „Gemeinschaftsprojekte“. „Wenn eine Anfrage gesamtstädtisch von Bedeutung ist, dann dritteln wir den Betrag“, so Arnold Fessen. So könnte es z.B. bei einem Antrag geschehen, den die Macher des Festivals freiLichtbühne kürzlich stellten. Das steigt in der Freilichtbühne und zieht Publikum aus ganz Mülheim an. Ein weiteres Beispiel: die Weihnachtsfeier der Diakonie für bedürftige Menschen, die ebenfalls zu dritt bezuschusst wurde.
Turnverein bekam keinen Rasenmäher
Nicht jede Bitte auf Fördermittel wird allerdings erfüllt. So lehnte es die BV 3 etwa ab, die Weihnachtsbeleuchtung auf der Duisburger Straße mit einem hohen Betrag mitzubezahlen. „Das hätte einen Präzedenzfall geschaffen. Dann hätte womöglich künftig jede Werbegemeinschaft Geld gefordert“, sagt Allzeit. Schwer hätte man sich auch mit der (wieder zurückgezogenen) Anfrage eines Turnvereins getan, der 3200 Euro für einen Rasenmäher haben wollte.
Ganz allgemein achte man - so die Bezirksbürgermeister - auf Verteilungsgerechtigkeit. „Wir unterstützen nicht in jedem Jahr die gleichen Projekte oder Institutionen.“ Und: Ab und zu haben die Vor-Ort-Politiker auch schon mal etwas mehr springen lassen: Die Zunftmeisterschule erhielt einmal über 7000 € für Spielgeräte, die auf dem Pausenhof nun wirklich fehlten.