Mülheim. . Nicht selten wird sich bei den Fahrerinnen und Fahrern über die Unpünktlichkeit von Bussen und Straßenbahnen in Mülheim beschwert, was stark am Image des Berufes kratzt. Eine neue Werbekampagne soll das Ansehen nun wieder aufpolieren und dabei gleich mehrere Bereiche abdecken.
Staus, Baustellen, Defekte am Fahrzeug – das sind die drei häufigsten Ursachen, die zu Verzögerungen im Straßenverkehr führen. Davon nicht ausgenommen sind die Busse und Straßenbahnen, die jeden Tag tausende Nutzer öffentlicher Verkehrsmittel durch die Straßen befördern. Doch die Bus- und Bahnfahrer und Fahrerinnen sind nur in den seltensten Fällen der Grund für Verspätungen. Um diesen Problemen Abhilfe zu verschaffen, startete die Via Verkehrsgesellschaft in den Städten Mülheim, Duisburg und Essen jetzt eine umfassenden Kampagne, die bis zum Ende des Jahres durchgeführt wird. Sie soll helfen, Probleme zu minimieren.
Unter dem Motto „40 Mal Lächeln für eine gute Fahrt“ soll den Kunden verdeutlicht werden, dass die Person hinter dem Steuer auch nur ein Mensch ist, der seine Arbeit machen will. Dabei stellt die Projektleiterin der Kampagne, Simone Klose, dar, dass es sich sowohl um eine „interne als auch externe Imagekampagne handelt, die in mehreren Bereichen funktionieren soll.“
Fahrer sollen sich mit Arbeitgeber identifizieren
Das gesamtgesellschaftliche Erleben wird von immer raueren Tönen begleitet. Wenn der Fahrgast schon beim Einsteigen über ein Zuspätkommen eines Fahrzeugs meckert, kann es durchaus zu unfreundlichen Worten kommen – und zwar von beiden Seiten. Dabei ziehen beide am gleichen Strang und wollen sicher durch den täglichen Straßenverkehr kommen. „Wir wollen vor allem die Berufsbilder der Bus- und Bahnfahrer steigern, da die Wertschätzung der Fahrer in der Bevölkerung merklich abgenommen hat. Dabei ist es ein sehr verantwortungsvoller Beruf.“
Doch auch innerbetrieblich werden mit dem Projekt wichtige Ziele verfolgt. Die Fahrer sollen sich mit ihrem Arbeitgeber identifizieren, was ebenfalls dazu beitragen würde, das gesellschaftliche Ansehen der Fahrer zu steigern.
Zwölf MVG-Fahrer auf großen Plakaten
40 dieser Bus- und Straßenbahnlenker sind nun zu Gesichtern der Kampagne geworden, darunter auch zwölf MVG-Fahrer. Sie sind auf großen Plakaten an Haltestellen zu sehen sowie auf den Fahrzeugen selbst. Die Projektleiterin freut sich besonders über die große Resonanz, die unter den Fahrern erzeugt wurde. Aus einer Vielzahl Bewerber stellte man ein umfassendes Spektrum zusammen – abseits von Alter und Herkunft.
„Natürlich haben wir keinen unserer Angestellten dazu gezwungen Teil dieser Kampagne zu werden. Das beruht alles auf einer freiwilligen Basis“ erklärt Klose. Ausnahmsweise stehen die Fahrer im Mittelpunkt des Geschehens, die nun Fahrzeuge mit ihrem Konterfei durch die Stadt fahren (sehen).
Fahrer beklagen rauen Umgangston
Das Berufsbild das Busfahrers hat in den letzten Jahren stetig an Ansehen verloren. Immer mehr Fahrer klagen über die rauen Umgangstöne. Dies ist ein prägnanter Grund für die abnehmenden Bewerberzahlen für den Beruf des Busfahrers.
Mittels der Imagekampagne der Via Verkehrsgesellschaft hofft man im Nebeneffekt auf einen Bewerbungszuwachs, denn Busfahrer werden immer gesucht. Es sind noch Stellen offen.
Viele Bewerber sind für den Beruf ungeeignet
Doch die Bewerbermenge ist nicht das einzige Problem, berichtet Simone Klose, Projektleiterin der Kampagne: „Oftmals sind die Leute für den Beruf ungeeignet.“ Fahrer müssen sich mit den Kunden verständigen, sie sollten Deutsch können. Zudem bedarf es beim Ticketverkauf grundlegender Mathematikkenntnisse.