Mülheim. . Im ersten Halbjahr von Kulturgut wurden 15.000 Gäste gezählt. Im Zweiten sollen Promis wie Helge Schneider, Dieter Nuhr oder Frank Goosen weitere Fans und Gäste in die Mülheimer Stadthalle locken. Zum ersten Mal dabei sind Olaf Schubert und Bastian Pastewka, der Dietmar Bär im Schlepptau hat.

Für ihre große Silberhochzeitssause kürzlich in der Gruga-Halle haben Herbert Knebel und die Jungs vom Affentheater eine Woche lang im Ringlokschuppen geprobt. „Nächstes Jahr im September hat sein neues Programm bei uns Premiere“, sagt Claudia Saerbeck ein bisschen stolz. Es ist ausgerechnet das 13. Programm. Doch zuvor gibt’s noch einmal Affentheater mit „Der Letzte macht das Licht aus“ am 1. Dezember.

Die Promis der Lachgesellschaft wie Helge Schneider, Dieter Nuhr, Volker Pispers, Frank Goosen und Jochen Malmsheimer sind dem Haus seit jeher verbunden und aus der Reihe „Kulturgut“ in der Stadthalle nicht mehr wegzudenken. Und sie werden auch im zweiten Halbjahr ihre Fans wieder bespaßen. Mit rund 50 Veranstaltungen im Jahr füllt die Reihe von Ringlokschuppen und Kulturbetrieb die gute Stube der Stadt und holt Menschen nach Mülheim. 2012 waren es insgesamt rund 30.000 Besucher, so Organisatorin Saerbeck. Bei 22 Terminen im ersten Halbjahr 2013 wurden 15.000 Gäste gezählt, in der zweiten Hälfte stehen noch 28 unterhaltsame Abende mit Kabarett, Konzerten, Lesungen und Kleinkunst an, so dass die 30.000 vom letzten Jahr wohl noch geknackt werden.

„Dieter Nuhr ist immer schon ein Jahr vorher ausverkauft“, sagt Saerbeck. Das gilt auch für den 4. Oktober, „aber der Vorverkauf für den 18.9.2014 läuft schon“.

Im Revier geborenen Originale

Aber wenden wir uns den Künstlern zu, die ihre Mülheim-Premiere haben: Wie Olaf Schubert, das Wunder im Rauten-Pullunder aus Dresden, der am 7. September nicht nur viel erzählt, sondern auch singt und tanzt. Comedian Bastian Pastewka hat Tatort-Schauspieler Dietmar Bär im Schlepptau. Aber die beiden im Revier geborenen Originale machen am 10. Oktober keinen Quatsch, sondern lesen aus Jan Peter Bremers „Der amerikanische Investor“, eine Kooperationsveranstaltung mit dem Literaturbüro Ruhr.

Auf ein außergewöhnliches Klezmer-Konzert dürfen sich die Freunde dieser lebendigen Musik-Richtung voller Farbigkeit, Facetten und Gefühl freuen: Giora Feidman, der Grandseigneur der Klezmer-Musik, trifft am 31. Oktober mit dem Ensemble Gitanes Blondes auf die junge Generation dieses Genres.

Ganz neue Töne schlägt auch ein streitbarer Querdenker und Sänger an. Der politische Liedermacher und Lyriker Wolf Biermann, mittlerweile 76, kommt am 8. November mit Ehefrau Pamela und besingt weder das Prekariat, noch die großen gesellschaftlichen Verwerfungen, sondern – die Liebe.

Duell zwischen Angie und Peer

Die Bundestagswahl am 22. September aus humoristischer Sicht: Dass ein Wahlgang gar keinen Verdruss bringt, demonstrieren Angie und Peer bei ihrem letzten Duell in der WDR2-Show „Lachen Live“. Der Mülheimer Kabarettist René Steinberg fühlt den beiden Kandidaten am 20. September zwerchfellerschütternd auf den Zahn. „Die Show wird nur in zwölf Städten gezeigt“, freut sich Claudia Saerbeck: „Und wir sind dabei.“

Ganz andere Töne schlagen die vier Musikerinnen von „Salut Salon“ mit Geigen, Cello und Klavier am 6. Dezember in die Mülheimer Stadthalle an. Ihr hochkarätiges Programm „Die Nacht des Schicksals“, das am Hamburger Thalia-Theater Premiere feierte, spielt die Gruppe sonst nur in ganz großen Häusern. In ihren musikalischen Arbeiten verpassen sie den Erkennungsmelodien von Tatort, Tagesschau und der Sendung mit der Maus ungewohnte Anklänge. Und am Ende des Jahres beschenkt Helge Schneider sein Mülheimer Publikum vermutlich mit „Sommer, Sonne, Kaktus“, so der Titel des neuen Albums, und drei Weihnachtskonzerten am 18., 19. und 20. Dezember.