Michael Abel, ein Ehrenamtler für viele Fälle im Tierheim und im Tierschutzverein
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Mülheim. .
Michael Abel hat ein Herz für Tiere. Das klingt vielleicht platt und abgedroschen, trifft es aber dennoch genau. Im Städtischen Tierheim und im Mülheimer Tierschutzverein engagiert er sich seit über zwei Jahren so intensiv und vielfältig, dass seine aufgewendete Zeit fast für eine Vollzeitstelle reicht: Michael Abel ist Gassigeher, Katzenstreichler, Problemhunde-Versteher, Webmaster, Facebook-Verwalter und Betreuertreff-Initiator.
Auf den Hund gekommen ist Michael Abel bereits vor Jahren. „Immer schon“, sagt er, hatte er einen vierbeinigen Freund an seiner Seite. Als er sich dann plötzlich ohne tierischen Begleiter wiederfand, sah er im Tierheim eine gute „Möglichkeit, mit Hunden zu tun zu haben“ und sich ehrenamtlich zu engagieren. Betriebswirtschaft (Schwerpunkt Finanzen) studierte er da noch und sah in dem Ehrenamt auch einen Ausgleich: Als Gassigeher ist er mit Hunden in der Natur unterwegs. Der Umgang mit Katzen ist für ihn da eher Entspannung: „Katzen haben eine beruhigende Ader.“
Aus Tierliebe gegen ein „24-Stunden-Zwingerleben“
Langsam fing es an – und wurde schnell mehr. Drei-, viermal pro Woche schaute er im Mülheimer Tierheim vorbei. „Der Umbau war dann der Punkt, an dem es sich intensiviert hat“, sagt der 34-Jährige. Denn einige seiner Stammhunde, die er ins Herz geschlossen hat und die teils nur schwer vermittelbar sind, wurden wegen des Umbaus in andere Tierheime verlegt. Sie besucht er seitdem in Düsseldorf und Duisburg, meistens mehrmals in der Woche. Aus Überzeugung tut es das, aus Tierliebe, „ein 24-Stunden-Zwingerleben“ möchte er Hunden nicht zumuten. Denn mehr als die Grundversorgung könnten die hauptamtlichen Mitarbeiter des Tierheims nicht leisten, für Unterhaltung bleibe keine Zeit. „Wir Ehrenamtlichen sind für den Spaß da“, sagt Abel, der betont, dass der Spaß nie nur einseitig ist: „Von Tieren bekommt man unheimlich viel zurück.“
Zehn Ehrenamtliche aus Mülheim sind nominiert
Die WAZ Mülheim hat in der Aktion „Menschen machen’s möglich“ mit der RWW aufgerufen, Männer und Frauen zu benennen, die sich ehrenamtlich engagieren. Zehn Kandidaten wurden von einer Jury ausgewählt, die wir nun täglich in einem Porträt vorstellen.
Ab dem 2. Juli können Sie dann aus den vorgestellten Kandidaten Ihren Favoriten wählen und ihm oder ihr Ihre Stimme geben - auch auf waz.de/muelheim. Die drei Ehrenamtlichen mit den meisten Stimmen erhalten Geldpreise. Überreicht werden sie beim Bürgerempfang am 18. Juli durch die Oberbürgermeisterin.
Über sein Engagement im Tierheim lernte Michael Abel die Arbeit des Mülheimer Tierschutzvereins kennen und übernahm schnell auch dort verschiedene Aufgaben, die vor allem organisatorisch sind. So ist er für die Tiersprechstunde verantwortlich, einem Projekt für Tierhalter, die Sozialleistungen beziehen. Darüber hinaus geht er für den Verein online: Er betreut das Facebook-Profil und ist aktuell dabei, eine neue Internetseite aufzubauen.
Startschuss für eine Gemeinschaft
Anfang des Jahres lud Michael Abel, der aktuell arbeitssuchend ist und so lange seine Zeit konstruktiv nutzen möchte, erstmals zum Betreuer-Treff ein. Aktive und ehrenamtliche Ehrenamtliche kommen seitdem einmal im Monat zusammen, um Erfahrungen auszutauschen.
Denn, berichtet er: „Die, die sich ehrenamtlich engagieren, haben nicht unbedingt Kontakt. Es gab Leute, die sind seit Jahren im Tierheim dabei und haben sich trotzdem noch nie getroffen“, berichtet er. Erfahrungsaustausch war das ursprüngliche Ziel, inzwischen bilde sich aber eine richtige Gemeinschaft. Immerhin haben sie alle ein Herz für Tiere.
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