Mülheim.

Lange tagte der Verwaltungsrat der Sparkasse zur Frage, ob der Vorstand verkleinert werden soll. Unumstritten ist das nicht. Daher vertagte sich das Gremium auf nächste Woche. Der Verwaltungsrat setzt sich aus Vertretern der Politik und aus Arbeitnehmerschaft der Sparkasse zusammen. Seine Aufgabe: Kontrolle des Vorstandes, und eben auch seine Stärke.

Derzeit stehen mit Vorstandschef Martin Weck und seinen Vertretern Helmut Schiffer und Helge Kipping drei Vorstände an der Spitze der Sparkasse mit einer Bilanzsumme von 2,7 Milliarden Euro. Ein erfolgreiches Team. Nun geht mit Helmut Schiffer der Mann für das Anlagengeschäft und der zuständige Kopf für alle 13 Filialen. Schiffer wird Geschäftsführer des Rheinischen Sparkassenverbandes, ein Karrieresprung, über den man sich in der Mülheimer Sparkasse freut. „Einer von uns.“

Zweierteam zu dünn?

Der Wechsel fällt jedoch in eine Zeit, in der die Mülheimer Politik nicht nur angefangen hat, beim Fußvolk zu sparen, sondern eben auch bei den Chefposten. Unter anderem wurde eine Dezernentenstelle abgeschafft, und der Chef der Mülheimer Beteiligungsholding sitzt künftig gleichzeitig auf dem Chefsessel der Medl. Zwei Beispieler aus jüngster Zeit. Die SWB und die Seniorenendienste sind weitere Beispiele für die Verkleinerung der Spitzen. Braucht die Sparkasse nun ein Dreierteam?

Ein Zweierteam erscheint innerhalb des Hauses manchen viel zu dünn, auch wegen der zahlreichen gesellschaftlichen Aufgaben, die der Vorstand innerhalb der Stadt wahrnimmt. Und: Das bewährte Vier-Augen-Prinzip bei Kontrollen erfordere eine starke Spitze, heißt es. Vergleiche mit anderen Sparkassen, die über eine ähnliche Bilanzsumme verfügen, geben kein einheitliches Bild: Düsseldorf, Velbert/Ratingen oder auch die Kreissparkasse Heinsberg arbeiten mit drei Vorständen. Leverkusen, Solingen oder auch Wuppertal nur mit zwei. Der Vorsitzende des Verwaltungsrates, Dieter Wiechering, tendiert zu einer Zweier-Lösung, „wobei dann der Unterbau gestärkt werden müsste“. Er sieht dabei auch gute Karrieremöglichkeiten für Leute innerhalb der Sparkasse. Unterm Strich, so Wiechering, müsse jedoch eine Einsparung stehen. Mancher fürchtet, es könnte ein Nullsummenspiel werden. Rund 350.000 Euro verdiente Schiffer bislang im Jahr.