Mülheim. .

Was haben eine Hilfsorganisation und ein Bargeld-Logistiker gemein? Eigentlich nichts – doch in Mülheim treten „S Bargeldlogistik“ und DRK in gemeinsamer Sache auf. In einer Bietergemeinschaft haben sie sich um den Kauf der alten Feuerwache an der Aktienstraße beworben. Ihre Gemeinsamkeit: Beide haben Raumnot.

Mit dem Bau der Hauptfeuerwache an der Duisburger Straße wird das städtische Grundstück, 8500 Quadratmeter groß, nicht mehr benötigt. Im März ist es mitsamt der Gebäude – ein dreigeschossiges Büro- und Wohnhaus, ein Unterkunftsgebäude, zwei Fahrzeughallen mit Funktionsräumen, ein Schlauchturm, eine Waschhalle und 70 Stellplätze – zum Verkauf ausgeschrieben worden.

Einzelhandel darf sich nicht ansiedeln

Bis zum 9. Mai konnten Bieter der Wirtschaftsförderung M&B ein Kaufangebot unterbreiten. Die S Bargeldlogistik, deren Gesellschaftsanteile zu 40 % bei der Mülheimer Vollmergruppe und zu je 30 % bei den Sparkassen Mülheim und Oberhausen liegen, und das DRK haben ihren Hut in den Ring geworfen.

Ob es weitere Kaufinteressenten gibt, verrät M&B-Geschäftsführer Jürgen Schnitzmeier derzeit nicht. Festgezurrt ist indes, nach welchen Kriterien der Zuschlag zum Erwerb erteilt werden soll. 70 % macht der gebotene Kaufpreis aus, 30 % das Nutzungskonzept (inkl. Zahl der geschaffenen Arbeitsplätze). Klar ist auch: Einzelhandel darf sich an dieser Stelle nicht ansiedeln.Geldlogistik und Hilfsorganisation schon.

S Bargeldlogistik sucht einen zweiten Standort

Die S Bargeldlogistik, die Filialen und Geldautomaten von Banken mit Bargeld versorgt, deren Bargeld einsammelt und sortiert, sucht laut Andreas Brink, Geschäftsführer der Vollmergruppe, wegen des wachsenden Geschäftes nach einem zweiten Standort.

Die Räumlichkeiten in der alten Landeszentralbank am Klöttschen seien zu klein geworden, um die Geldmengen optimal zu händeln. „Wir haben in den letzten Jahren einige Neukunden generiert“, sagt Brink, „kommen noch zwei größere Kunden dazu, brauchen wir dringend neue Kapazitäten.“ Die S Bargeldlogistik plant für 2013 einen Jahresumsatz von 3,5 Mio. Euro.

Stadtrat solle möglichst im Juni entscheiden

3000 bis 4000 Quadratmeter auf dem Areal der alten Feuerwache könnte auch das DRK gut gebrauchen, sagt dessen Übergangsgeschäftsführer Christian Bittner. Das Rote Kreuz würde nach jahrelanger erfolgloser Suche nach einem neuen Standort gerne seine Geschäftsstelle (bisher Löhstraße) und die Einsatzzentrale des Rettungsdienstes (Heinrichstraße) an der Aktienstraße konzentrieren.

Laut M&B-Chef Schnitzmeier soll der Stadtrat möglichst im Juli entscheiden, welcher Bieter für den Kauf der alten Feuerwache zum Zuge kommt.