Über Geld spricht man bekanntlich nicht. Somit ist es bislang der Öffentlichkeit entgangen, dass am Klöttschen, Ecke Tourainer Ring seit drei Jahren ein recht erfolgreiches Unternehmen seinen Sitz hat. Und dessen Job ist der Service rund ums Bargeld: Sammeln, Transportieren, Zählen und Verpacken. Es ist die S Bargeld-Logistik GmbH, ein Zusammenschluss, an dem die Sparkassen in Mülheim und Oberhausen jeweils 30 Prozent und die Vollmer-Gruppe, die über eine jahrelange Erfahrung im Geld- und Werttransport verfügt, 40 Prozent halten. Bereits zur Gründung war das Unternehmen zuständig für 130 Filialen und 400 Automaten, zu den Kunden zählte schon damals unter anderem auch die Volksbank Rhein-Ruhr. Inzwischen sind etwa die Sparkassen von Hattingen und Sprockhövel dazu gekommen und mit dem großen Filialnetz der Sparkasse Niederrhein konnte ein attraktiver Großkunde gewonnen werden. Insgesamt arbeitet die Gesellschaft inzwischen für elf Kunden.

Alter Standort ist zu eng

Dass es in der ehemaligen Landeszentralbank langsam zu eng wird, konnte man beim letzten Weltspartag erleben: Hier kam allein in Mülheim fast eine knappe halbe Million Euro zusammen. Die Zähl- und Rolliermaschinen hatten damals zehn Tage lang rund um die Uhr laufen müssen, so dass „die Mitarbeiter vor lauter Hartgeld keinen Platz fanden“, wie Geschäftsführer Marc Breitgraf damals feststellte.

Sparkassen-Sprecher Frank Hötzel bestätigte nun auf Anfrage Umzugs- beziehungsweise Erweiterungsabsichten der Gesellschaft. Die Gründe dafür seien vielschichtig. So seien die Kapazitätsgrenzen erreicht, laufe der Mietvertrag für die ehemalige Landeszentralbank Ende 2014 aus und man könne die bürokratischen Vorgaben für solche Bargeldzentren nicht mehr erfüllen. Sicherheitsprobleme mit dem Safe gebe es allerdings nicht. Diese Richtlinien müssten, ähnlich wie beim Brandschutz, nicht unmittelbar umgesetzt werden, sondern nur bei baulichen Veränderungen. Ganz aufgeben wolle man den Standort auch nicht. Ein Zweigstandort wäre sinnvoll.

Ob dafür die alte Feuerwache an der Aktienstraße in Betracht käme? Für dieses Areal läuft derzeit unter Federführung der Wirtschaftsförderung ein Vergabeverfahren, an dem sich mehrere Interessenten beteiligten. Mit dabei ist auch eine örtliche Bietergemeinschaft aus DRK und Vollmergruppe, die ja Gesellschafter der S Bargeld Logistik ist. Der Standort Neckarstraße steht für Vollmer wohl nicht zur Disposition. Wie es heißt, soll die Gesellschaft gute Chancen haben. Dann müsste am Standort Aktienstraße weitgehend neu gebaut werden. Am 12. Juli soll es eine Entscheidung geben.