Die Weiterentwicklung der Freilichtbühne geht in ihre nächste Phase: In dieser Woche werden sowohl der Verein der Freunde als auch die Regler Produktion bei der Verwaltung Konzepte darüber einreichen, wie sie sich das zukünftige Programm auf der Bühne vorstellen. Diese Konzepte werden dann in die einzelnen Fraktionen weitergeleitet. Am 22. Mai soll dann ein Gespräch zwischen den Ratsvertretern und den beiden Anbietern stattfinden. Die endgültige Entscheidung darüber, wer den Zuschlag bekommt, steht nämlich der Politik zu.

Hans-Uwe Koch von den Reglern, die schon seit vielen Jahren erfolgreiche Formate wie die Mittwochs-Reihe oder zahlreiche Einzelveranstaltungen auf der Freilichtbühne produziert haben, will Einzelheiten zu seinem Konzept noch nicht verraten, um der Diskussion mit den politischen Vertretern nicht vorzugreifen. Er versichert aber: „Wir bleiben unserem alten Ansatz treu. Wir haben das Gemeinwohl im Blick.“ Koch will so unterstreichen, dass man nicht allein kommerzielle Ziele verfolge, sondern vor allem durch die Aktivitäten den in der Stadt einmaligen Veranstaltungsort für die Zukunft erhalten wolle. Bei den Regler-Veranstaltungen waren in der Vergangenheit weitestgehend keine Eintrittsgelder erhoben worden, stattdessen wurde ein Hut herumgegeben. Koch versichert aber: „Das zukünftige Konzept trägt nicht nur künstlerisch, sondern auch betriebswirtschaftlich.“

Kritik sei unbegründet

Dirk Biesgen, Vorsitzender des Vereins der Freunde der Freilichtbühne, weist den Vorwurf deutlich zurück, man wolle von seiner Seite dem Programm einen kommerzielleren Anstrich geben. Zwar bestätigt er, dass in dem vom Verein vorgelegten Konzept eine Zusammenarbeit mit Quest Media vorgesehen sei, doch sieht er darin keinen Widerspruch zu diesem Ansatz. Gerade die Musicals, die von der Produktionsfirma angeboten worden seien, zielten auf ein breites Publikum ab und sprächen vor allem Familien an. So könne es auch gelingen, jüngere Zuschauer dauerhaft an die Bühne zu binden.

Schließlich, so betont Biesgen, sei der Verein auch weiterhin zu einer Zusammenarbeit mit der Regler Produktion bereit. Ja, er würde sie sogar gerne in manchen Bereichen gerne vertiefen und beispielsweise gemeinsam Veranstaltungen durchführen.

Die Entscheidung über einen neuen Pächter der Freilichtbühne war nötig geworden, weil Ende letzten Jahres dem Verein der Freunde seitens der Stadt gekündigt worden war. Den Hintergrund dafür hatte eine umstrittene Vorstandswahl im Verein gebildet. Den neuen Vorstandsmitgliedern war eine zu große Nähe zu der Produktionsfirma Quest Media vorgeworfen und unterstellt worden, sie würden vor allem kommerzielle Interessen vertreten.