Mülheim.
Am Konzept zur Wiederbelebung des Rathausmarktes können Bürger weiter mitarbeiten. Erneut lädt sie die Stadt ein zu einer Charrette-Veranstaltung, bei der vom 17. bis 19. April aus vielen Ideen ein Gestaltungskonzept geformt werden soll, damit aus dem Parkplatz wieder das wird, was er früher einmal war: „die gute Stube“ Mülheims, ein Platz der Begegnung.
Ein Jahr ist es nun her, dass die Stadt mit einer Woche der Bürgerbeteiligung in die Diskussion über die Zukunft der Innenstadt eingetreten ist. Am Ende stand der Entwurf einer „Netzstadt“, die es in vielen Facetten und ebenso vielen Baustellen zu entwickeln gelte. Die „Schatzkiste“ mit Ideen war schließlich prall gefüllt, mit 450 Bürgervorschlägen.
Rathausmarkt soll Multifunktionsfläche werden
Maßgeblicher Baustein der Innenstadt-Entwicklung, das kristallisierte sich schnell heraus, sollte der Rathausmarkt sein. Dessen triste Erscheinung ist etlichen Mülheimern ein Dorn im Auge. Bereits im August 2012 lud die Stadt zu einem ersten Ideen-Workshop ein, bei dem sich Teilnehmer Gedanken zum künftigen Nutzungskonzept machten. Ergebnis: Der Rathausmarkt soll eine Multifunktionsfläche, eine „Stadtbühne“ werden. Für den Wochen- und weitere Märkte, für Konzerte und andere Veranstaltungen, für Gastronomie. Ein repräsentativer Platz eben, der zum Verweilen einlädt.
Die Politik hat Entsprechendes zwischenzeitlich mit einem Beschluss abgesichert, in bewusst kleinen Schritten geht das Planungsamt nun in die Feinabstimmung. Vom 17. bis 19. April (täglich ab 9.30 Uhr) lädt die Stadt interessierte Bürger erneut zur „Charrette“ in das Wertstadt-Lokal am Kohlenkamp 35 ein. Innerhalb von drei Tagen, so Katrin Witzel vom Stadtplanungsamt, sollen Bürger nun über die Platzgestaltung diskutieren, um sich am Ende auf ein Konzept zu verständigen und dieses am 19. April um 11 Uhr im Abschlussforum zu präsentieren. Wie kann der Platz aufgewertet werden, damit er schließlich die ersehnte Aufenthaltsqualität bietet, die seiner Bedeutung gerecht wird? Was ist mit Begrünung, Beleuchtung, Mobiliar? Was mit Parken?
Ausschreibung noch nicht erfolgt
Witzel kündigte an, dass das begleitende Planungsbüro MESS aus Kaiserslautern mit mindestens drei Gestaltungsvarianten in den Drei-Tages-Workshop mit den Bürgern gehen wird. Am ersten Tag der „Charrette“ am 17. April soll abends ein Diskussionsforum stattfinden, bei dem auch der Wochenmarkt Thema sein soll (18.30 Uhr).
Wie berichtet, hat die Stadt sich bei der Politik mittlerweile die Freigabe eingeholt, die Marktorganisation extern auszuschreiben. So soll, mit Bestandsschutz für die übrig gebliebenen Händler von der Schloßstraße, ein professioneller Betreiber gewonnen werden, der den Markt wieder zu einem Publikumsmagneten werden lässt. Die Ausschreibung ist noch nicht erfolgt. Die Stadt will sich mit den beteiligten Akteuren abstimmen.
Fördermittel für den Umbau
Die Neugestaltung des Rathausmarktes ist auch Teil des jüngst erstellten „Integrierten Innenstadtkonzeptes“, mit dem sich Mülheim künftig um Fördermittel für den Umbau und die Aufwertung des Stadtkerns bewerben will. Im Konzept sind für die Platzgestaltung am Historischen Rathaus 675 000 Euro veranschlagt.
Die Stadt hofft, mit einem reaktivierten Marktplatz auch zur Belebung der Einkaufsstraßen ringsum beizutragen. Der Rathausmarkt könne in Zukunft das Scharnier sein, das den Löhberg mit der Ruhrpromenade verbinde.
Der Markt soll zu einem Zeitpunkt umgestaltet werden, wenn der Mülheimer Wohnungsbau sein angrenzendes Gebäude-Ensemble auf dem Ruhrbania-Baufeld 2 hochgezogen hat.