Mülheim. .
Chemikalienhändler Brenntag strotzt nach einem Rekordjahr vor Optimismus und traut sich 2013 auch mit Hilfe von Übernahmen neue Höchstwerte zu.
„Wir haben 2012 eine Rekord-Performance abgeliefert, zahlen eine attraktive Dividende und sind für das laufende Jahr sehr positiv gestimmt“, lobte sich Brenntag-Chef Steven Holland am Donnerstag bei der Bilanzpressekonferenz am Hauptsitz im ehemaligen Stinnes-Hochhaus neben dem Rhein-Ruhr-Zentrum. Brenntag sei auf allen Kontinenten vertreten, sei 2012 auf allen Märkten, gar in Europa, gewachsen und nicht von einzelnen Großkunden abhängig. 2013 will Holland seine Einkaufstour fortsetzen und hat bereits konkrete Ziele im Visier. Brenntag-Aktien legten bis zum Mittag um über 5 % auf ein Jahreshoch von 120,15 Euro zu und waren damit klarer Tagessieger im MDax.
Rekordjahr auch 2013 erwartet
Brenntag werde im laufenden Jahr wohl erneut bis zu 250 Mio. Euro für Übernahmen aufwenden, stellte Holland in Aussicht. Der Konzern sei auch in der Lage, größere Zukäufe zu stemmen. Doch sei im fragmentierten Markt der Chemikalienhändler eher mit kleinen Zielen zu rechnen. Nordamerika sei dabei eine attraktive Region für Zukäufe, es gebe dort noch einzelne „weiße Flecken“ auf der eigenen Landkarte. Brenntag bedient mit rund 13.000 Beschäftigten weltweit rund 170.000 Kunden und verfügt über etwa 450 Standorte in 70 Ländern.
Brenntag erwartet auch 2013 ein Rekordjahr, ob der Konzern das Wachstumstempo des Vorjahres halten könne, sei aber noch nicht klar. 2012 hatte der Konzern einen deutlich höheren Gewinn eingefahren und schüttet mehr an die Aktionäre aus (2,40 satt 2,00 Euro je Aktie). Der Konzerngewinn nach Minderheiten war 2012 von 277 auf 336 Mio. Euro gestiegen, Analysten hatten 327 Mio. Euro prognostiziert. Das operative Ebitda schoss von 660 auf 706,6 Mio. Euro in die Höhe.
Brenntag handelt mit Industrie- und Spezialchemikalien und übernimmt Aufgaben, die große Chemiekonzerne ausgelagert haben.