Mülheim. . Stabile Seitenlage? Herz-Lungen-Wiederbelegung? Druckverband? Alles schon mal gehört – doch lang ist’s wohl her für die meisten, dass man sich in Erster Hilfe schulen ließ. Am Samstag will der DRK auf einem Aktionstag künftige Lebensretter überzeugen, ihre Kenntnisse aufzufrischen.

Stabile Seitenlage? Herz-Lungen-Wiederbelegung? Druckverband? Alles schon mal gehört – doch lang ist’s wohl her für die meisten, dass man sich in Erster Hilfe schulen ließ. Dass man in „lebensrettenden Sofortmaßnahmen am Unfallort“ ausgebildet wurde, damals, als man seinen Führerschein gemacht hat. „Die Akzeptanz von Erster Hilfe ist hoch“, sagt Jörg Kleffken, der Ausbildungsleiter beim Deutschen Roten Kreuz (DRK) in Mülheim ist. „Aber die Umsetzung kriegen die meisten nicht mehr hin.“ Was auch klar sei: „Was ich nicht ständig übe, kann ich ja auch nicht beherrschen.“

Diese Erkenntnis ist jetzt durch eine gemeinsame Studie von DRK und ADAC verbrieft: In der Praxis hapert es gewaltig. Am Samstag will der DRK auf einem bundesweiten Aktionstag künftige Lebensretter davon überzeugen, ihre Kenntnisse wieder aufzufrischen. In Mülheim wird Jörg Kleffken mit drei weiteren DRK-Ausbildern im Forum für Theorie und Praxis zu Verfügung stehen.

Die meisten Menschen hoffen wohl, nie in eine Situation zu kommen, in der man handeln muss. Stark blutende Wunden versorgen muss, abgetrennte Gliedmaßen gar. „Ängste spielen eine Rolle“, sagt Jörg Kleffken, „darauf gehe ich in meinen Kursen ein.“ Der erfahrene Ersthelfer-Ausbilder weiß: „Wenn man einen Lehrgang besucht hat, ergreift man später unbewusst richtige Maßnahmen.“ Schon oft wurde ihm gesagt „ich bin so froh, dass ich einen Kurs gemacht habe.“

Ersthelfer kann man schnell werden

Ein Schwerpunkt der Ausbildung liegt auf der Herz-Lungen-Wiederbelebung (Sie erinnern sich bestimmt: Herzmassage und Beatmung des Verunglückten). „Man muss“, betont Kleffken, „den Ablauf beherrschen.“ Das muss im Notfall funktionieren, denn es geht ja um ein Menschenleben – bis die Profis mit dem Rettungswagen übernehmen. „Das schulen wir so lange, bis es sitzt“, so Kleffken.

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Ersthelfer kann man schnell werden: Wer zufällig am Unfallort ist, sei in der Pflicht, ergänzt Helmut Storm, DRK-Geschäftsführer: „Man muss die Atmung und den Blutkreislauf in Gang halten, bis der Rettungsdienst kommt.“ Werde das versäumt, kann der beste Rettungsdienst nichts mehr machen. „Die meisten haben Angst, etwas falsch zu machen“, weiß er. „Doch das einzige, was wirklich falsch ist, ist gar nichts zu machen.“