Mülheim. . Barrierefreiheit ist nicht nur ein Thema für eine immer älter werdende Stadtgesellschaft. „Barrierefreiheit ist eine zentrale Voraussetzung für Inklusion“, betonte Martin Philippi von der Agentur „Barrierefrei NRW“ vor dem Sozialausschuss der Stadt.
Der Diplomingenieur und Architekt erklärte den Sozialpolitikern die Arbeit der Agentur, die, gefördert vom NRW-Sozialministerium, eine Bestandsaufnahme der Barrierefreiheit in öffentlich zugänglichen Gebäuden in NRW erheben und diese Daten dann über ein Internetportal zu Verfügung stellen will. Dort können sich künftig Betroffene über die Barrierefreiheit eines Ziels informieren.
Auch in Mülheim waren Freiwillige im vergangenen Jahr unterwegs, um nach einem landesweit einheitlichen Standardverfahren öffentliche Einrichtungen in einer Pilot-Bestandsaufnahme zu untersuchen. „Vieles“, bescheinigte Philippi der Stadt Mülheim, „ist schon sehr gut.“ 15 Gebäude hatten Studierende der TU Dortmund in Mülheim besucht, darunter so unterschiedliche Gebäude wie das Rathaus, den Ringlokschuppen, das Medienhaus, das Gesundheitsamt, das Ledermuseum, das Haus Ruhrnatur oder das Schloß Broich. Untersucht und bewertet wurde etwa die Schwergängigkeit einer Tür oder die Steigung einer Rampe, nannte Philippi Beispiele.
Politik möchte Daten für Verwaltung erhalten
Zielgruppe der Agentur Barrierefrei NRW sind kommunale und Landes-Verwaltungen, Architekten aber auch Selbsthilfegruppen und Behindertenverbände, aus deren Reihen gerne Freiwillige für die Messungen geworben werden.
„Wir wollen“, so Philippi, „möglichst viele Ehrenamtliche für das Projekt gewinnen.“ Eine zweite Erhebung soll im Sommer in Mülheim starten, kündigte Martin Philippi an. Es soll sich wieder um Gebäude in kommunaler Trägerschaft handeln. Es könnten aber auch, zum Beispiel, Kirchen erhoben werden oder öffentliche Toiletten, das sei den Erhebungsteams überlassen. Die Politik bat darum, die Daten aus den Erhebungen über die Verwaltung zu erhalten.