Mülheim. .
Auf drei starke Klassen hatten sie gehofft, so 90 Anmeldungen, nachdem vor einem Jahr mit 51 Schülern ein absoluter Tiefpunkt der Geschichte des Otto-Pankok-Gymnasiums erreicht worden war. Es wurden mehr: 132 Schüler wurden zum nächsten Schuljahr angemeldet.
„Wir waren selbst überrascht“, sagt der stellvertretende Schulleiter Ulrich Bender und fügt hinzu: „Wir können alle aufnehmen.“ Zwei scheidende Abiturjahrgänge hinterlassen viel Platz. Als Schulleiter Ulrich Stockem und Ulrich Bender als neues Leitungsteam das Gymnasium vor zwei, drei Jahren übernommen hatten, spürten sie schon so etwas wie fehlendes Vertrauen gegenüber der Schule in der Bürgerschaft. Die Anmeldezahlen sackten ab, in der Politik wurde offen darüber diskutiert, ob Mülheim ein fünftes Gymnasium überhaupt noch brauche und ob drei davon gleich in der Innenstadt liegen müssten? Erste Planspiele machten die Runde: ein Standort-Tausch der Otto-Pankok-Schule mit der Gesamtschule Saarn. Hinzu kam: Die starke Konkurrenz, die Luisenschule und das Karl-Ziegler-Gymnasium, wurden mit Millionenaufwand saniert – das OP eben nicht. Ihm sieht man die Spuren so mancher Schülergeneration noch an. Doch das machte das OP wett.
"Breites Profil zugelegt"
Erfolgsrezept? „Wir sind eine Schule in Bewegung. Wir sind nach innen und außen eine sehr offene Schule geworden, wir bieten eine verlässliche Über-Mittag-Betreuung und wir haben uns ein breites Profil zugelegt“, zählt Bender auf. Mit mehreren kulturellen Einrichtungen pflegt die Schule enge Kontakte, ebenso mit dem Krankenhaus, dem Unternehmen Tengelmann, mit der Diakonie, mit der Caritas.
Die Eltern hätten die Öffnung schnell als Wert erkannt, heißt es, ebenso die Schwerpunktarbeit: Dem alten Latein fühlt sich die Schule ebenso verpflichtet wie dem Französischen oder Spanischen. Wer sprachlich interessiert ist, soll hier genauso eine Heimat finden wie der naturwissenschaftlich oder kulturell begabte Schüler. Sogar einen wirtschaftlichen Schwerpunkt macht die Schule als Angebot und präsentiert sich damit als das vielleicht am breitesten gefächerte Gymnasium in der Stadt.
Schule soll verschönert werden
„Uns war wichtig nach außen zu vermitteln: Wir sind keine Schule in der Auflösung, sondern eine, die stark auf Modernisierung setzt, auf den gesellschaftlichen Wandel“, betont Bender und weiß, dass dies ein nie endender Prozess sein wird.
Für die Schulgemeinde sei es heute ein gutes Gefühl, Anerkennung zu spüren. Was folgt? Der inhaltlichen Modernisierung muss auch eine bauliche folgen. Am OP erwartet man nicht Millionen, aber doch die eine oder andere Verschönerung.