Mülheim. Den jetzt in Berlin veröffentlichten Verordnungsentwurf zur umstrittenen Gas- und Ölförderung aus tiefen Gesteinsschichten – das sogenannte Fracking – nimmt die Mülheimer SPD-Fraktion zum Anlass, ihre ablehnende Haltung zu erneuern. Auch die Grünen äußern Sorgen.

„Nach dem heutigen Stand der Technik ist eine Förderung von Öl- oder Gasvorkommen mit Hilfe eines Cocktails aus Wasser, Sand und Chemikalien in einem dicht besiedelten Ballungsraum wie dem Ruhrgebiet unverantwortlich. Daran ändern auch die von der Bundesregierung geplanten Auflagen, wie eine Umweltverträglichkeitsprüfung, nichts“, betont Renate aus der Beek, umweltpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion. Sie weist noch auf einen weiteren kritischen Aspekt der Nutzung hin: „Fracking beschleunigt die weitere Erderwärmung.“

Die Mülheimer Grünen lehnen ebenso weiterhin jeglichen Einsatz des umstrittenen Frackings in Mülheim konsequent ab. „Hierbei können wir uns in Mülheim einer ganz breiten Unterstützung sicher sein“ sagt Vorstandssprecher Peter Loef. Selten habe es in Mülheim eine größere Einigkeit durch alle Umwelt- und Naturschutzverbände, Bürgerinitiativen und Bürgervereine bis hin zu einem einstimmigen Ratsbeschluss gegeben. „Es handelt sich um eine Hochrisiko-Technologie, deren Folgen nicht kontrollierbar, nicht rückholbar und nicht reparierbar sind“, so Dr. Wolf-Jürgen Richter, Mitglied der Grünen im Umweltausschuss. Die Grünen kündigen weitere Informationsveranstaltungen zu dem Thema an.