Berlin. . Die Bundesregierung will den Weg frei machen für das umstrittene Gas-Fracking aus tiefen Gesteinsschichten. Allerdings setzt der nun vorliegende Gesetzentwurf enge Grenzen, auf die sich Bundesumweltminister Altmaier und Wirtschaftsminister Rösler jetzt geeinigt haben.

Die Bundesregierung will die umstrittene Gas- und Ölförderung aus tiefen Gesteinsschichten unter strengen Auflagen in Deutschland zulassen. Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) und Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) haben sich auf einen entsprechenden Verordnungsentwurf geeinigt. In dem der Deutschen Presse-Agentur vorliegenden Entwurf wird ein Verbot des sogenannten Fracking in Trinkwasserschutzgebieten vorgeschlagen. Dazu soll es eine Änderung des Wasserhaushaltsgesetzes geben. Zudem soll es bei allen neuen Vorhaben eine Umweltverträglichkeitsprüfung geben.

Bei der neuen Fördertechnik wird mit hohem Druck unter Einsatz von Wasser, Sand und Chemikalien das Gestein so aufgebrochen, dass das Gas nach oben entweichen kann. Zwar hatte das Umweltbundesamt (UBA) in einer Studie 2012 geschätzt, dass sich allein mit den vermuteten Schiefergasvorkommen der deutsche Gasbedarf für 13 Jahre decken lassen könnte. Da aber 14 Prozent der Fläche als Wasserschutzgebiete ausgewiesen sind, dürfte das Potenzial weit geringer sein.

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Konzerne wittern lukratives Geschäft mit Gasförderung

Viele Bürger fürchten durch den Einsatz von Chemikalien bei dem Aufbrechen des Gesteins eine Verseuchung des Trinkwassers. In den USA hat das Gas-Fracking die Energiepreise teils stark sinken lassen. Eine Arbeitsgruppe der Fraktionen von Union und FDP hatte von der Regierung eine bundesweite gesetzliche Klarstellung für die neue unkonventionelle Gasförderung verlangt. In Deutschland wittert unter anderem der US-Konzern ExxonMobil ein lukratives Geschäft.

Der Bundesrat hatte auf Antrag NRWs gefordert, den Einsatz umweltgefährdender Substanzen beim Fracking solange komplett zu verbieten, bis die Risiken restlos geklärt sind. Altmaier hatte stets betont, dass er nur ein äußerst begrenztes Potenzial für Fracking in Deutschland sieht. Von einem Boom wie in den USA könne daher auf absehbare Zeit keine Rede sein. Die Opposition kritisiert, dass die Bundesregierung die neue Förderung überhaupt zulassen will. Es gibt zwar seit Jahren eine Gasförderung in Deutschland, es fehlt aber bisher eine klare Regelung zur Ausbeutung von Gasvorkommen in tiefen Schiefergesteinsschichten.

Bohrtechnik "Fracking"

Bohrstelle von ExxonMobil für Erdgasförderung aus Tight Gas in Bötersen.
Bohrstelle von ExxonMobil für Erdgasförderung aus Tight Gas in Bötersen. © WR
Dieter Sieber, Subsurface Engineer, mit Bohrkernprobben von Schifergestein und Sandstein
Dieter Sieber, Subsurface Engineer, mit Bohrkernprobben von Schifergestein und Sandstein © WR
Bohrstelle von ExxonMobil für Erdgasförderung aus Tight Gas in Bötersen.
Bohrstelle von ExxonMobil für Erdgasförderung aus Tight Gas in Bötersen. © WR
Dipl. Ing Hans-Hermann Nack, Public & Government Affairs
Dipl. Ing Hans-Hermann Nack, Public & Government Affairs © WR
Bohrstelle von ExxonMobil für Erdgasförderung aus Tight Gas in Bötersen.
Bohrstelle von ExxonMobil für Erdgasförderung aus Tight Gas in Bötersen. © WR
Bohrstelle von ExxonMobil für Erdgasförderung aus Tight Gas in Bötersen.
Bohrstelle von ExxonMobil für Erdgasförderung aus Tight Gas in Bötersen. © WR
Bohrstelle von ExxonMobil für Erdgasförderung aus Tight Gas in Bötersen.
Bohrstelle von ExxonMobil für Erdgasförderung aus Tight Gas in Bötersen. © WR
Bohrklein wird abgeschieden
Bohrklein wird abgeschieden © WR
Exxon Mitarbeiter erläutern der stellvertretenden Bürgermeisterin von Bötersen, Ulrike Fajen, ihre Arbeiten
Exxon Mitarbeiter erläutern der stellvertretenden Bürgermeisterin von Bötersen, Ulrike Fajen, ihre Arbeiten © WR
Bohrstelle von ExxonMobil für Erdgasförderung aus Tight Gas in Bötersen.
Bohrstelle von ExxonMobil für Erdgasförderung aus Tight Gas in Bötersen. © WR
Peter Weustemann, Bohrstellenleiter ExxonMobil
Peter Weustemann, Bohrstellenleiter ExxonMobil © WR
Bohrstelenleiter Peter Weustemann mit der stellv. Bürgermeisterin von Bötersen
Bohrstelenleiter Peter Weustemann mit der stellv. Bürgermeisterin von Bötersen © WR
Gesteinsproben aus den verschiedenen Erdschichten
Gesteinsproben aus den verschiedenen Erdschichten © WR
Peter Weustemann, Bohrstellenleiter ExxonMobil
Peter Weustemann, Bohrstellenleiter ExxonMobil © WR
Bohrstelle von ExxonMobil für Erdgasförderung aus Tight Gas in Bötersen.
Bohrstelle von ExxonMobil für Erdgasförderung aus Tight Gas in Bötersen. © WR
Dr. Ritva Westendorf-Öahouse, Pressesprecherin Upstream ExxonMobil
Dr. Ritva Westendorf-Öahouse, Pressesprecherin Upstream ExxonMobil © WR
Bohrstelle von ExxonMobil für Erdgasförderung aus Tight Gas in Bötersen.
Bohrstelle von ExxonMobil für Erdgasförderung aus Tight Gas in Bötersen. © WR
Dr. Harald Kassner, Technical Advisor Chemicals
Dr. Harald Kassner, Technical Advisor Chemicals © WR
Bohrstelle von ExxonMobil für Erdgasförderung aus Tight Gas in Bötersen.
Bohrstelle von ExxonMobil für Erdgasförderung aus Tight Gas in Bötersen. © WR
Dipl. Volkswirt Olaf Martins, Leiter Abt. Government Relations/Media
Dipl. Volkswirt Olaf Martins, Leiter Abt. Government Relations/Media © WR
Bohrstelle von ExxonMobil für Erdgasförderung aus Tight Gas in Bötersen.
Bohrstelle von ExxonMobil für Erdgasförderung aus Tight Gas in Bötersen. © WR
In der Nachbarschaft wird eine Pipeline gebaut
In der Nachbarschaft wird eine Pipeline gebaut © WR
Erdgasförderstelle Söhlingen Z15 von ExxonMobil
Erdgasförderstelle Söhlingen Z15 von ExxonMobil © WR
Erdgasförderstelle Söhlingen Z15 von ExxonMobil
Erdgasförderstelle Söhlingen Z15 von ExxonMobil © WR
Erdgasförderstelle Söhlingen Z15 von ExxonMobil
Erdgasförderstelle Söhlingen Z15 von ExxonMobil © WR
Erdgasförderstelle Söhlingen Z15 von ExxonMobil
Erdgasförderstelle Söhlingen Z15 von ExxonMobil © WR
Erdgasförderstelle Söhlingen Z15 von ExxonMobil
Erdgasförderstelle Söhlingen Z15 von ExxonMobil © WR
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Die nordrhein-westfälischen Landesministerien für Umwelt und Wirtschaft hatten im September vergangenen Jahres erklärt, dass es in NRW keine Genehmigungen für Erdgas-Förderungen mit der umstrittenen Fracking-Bohrtechnologie geben wird. Bohrungen mit giftigen Chemikalien werde es mit der rot-grünen Landesregierung nicht geben, erklärte NRW-Umweltminister Johannes Remmel (Grüne) damals. "Nicht nur auf absehbare Zeit - sondern grundsätzlich." Ungefährliche Alternativ-Substanzen stünden nicht zur Verfügung. (dpa)