Mülheim-Holthausen. .
Lange sechs Wochen mussten die Anwohner am Steinknappen den Bereich um die Hausnummer 81 über den William-Shakespeare-Ring umfahren, weil der Kampfmittelräumdienst dort Probebohrungen durchführte. Seit einigen Tagen ist der Straßenabschnitt wieder frei, die Absperrgitter stehen noch am Straßenrand.
Tatsächlich haben die Bombenexperten dort etwas gefunden: Reste eines alten Sprengkörpers ohne Zünder, berichtet Wolfgang Fischer, der im Mülheimer Ordnungsamt als Teamleiter für die allgemeine Gefahrenabwehr zuständig ist. „Eine Gefahr ging davon aber nicht aus.“
Überprüfung wegen Kanalsanierung
Fischer spricht von einem so genannten „Zerscheller“, den Metallresten einer Bombe, die jahrzehntelang unter der Straße lag. Ob die Bombe dort auch detoniert ist, vermag man nicht zu sagen, aber fest stehe, „dass die Metallsplitter komplett eingesammelt worden sind“.
Weil die Medl im Steinknappen Kanalsanierungen plant, musste zuvor sichergestellt werden, dass sich dort keine Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg befinden. Alte Luftaufnahmen hatten „Verdachtspunkte“ gezeigt, sagte Wolfgang Fischer.
Kalte Witterung verzögerte die Arbeit
Kampfmittelexperten haben daraufhin seit Anfang Januar auf Bürgersteig und Fahrbahn über 100 etwa bierdeckelgroße Bohrungen durch den Asphalt getrieben, die bis zu sieben Meter in den gewachsenen Boden gehen. „Diese Bohrlöcher werden mit Plastik verrohrt und dann wird mit Sonden kontinuierlich gemessen“, erklärt Fischer. Die Daten wurden per Internet mit der Bezirksregierung in Düsseldorf abgeglichen. Und man wurde fündig.
Verzögert hatten sich die Bergungsarbeiten und die Freigabe der Straße aufgrund der kalten Witterung und weil ein RWE-Kabel verlegt werden musste, damit der Steinknappen mit Strom versorgt werden konnte. Außerdem wurden die Bombenexperten zwischendurch abgezogen, weil sie dringend in Duisburg gebraucht wurden, sagte Fischer.