Mülheim. .
Während Kinder im Vorschulalter noch einen guten Impfschutz aufweisen, so lassen die Impfraten bei den Jugendlichen später nach. Amtsarzt Dr. Dieter Weber schätzt, dass nur ein Bruchteil der um die 13-, 14-Jährigen derzeit in Mülheim einen kompletten Impfschutz hat.
In Bochum reagiert das Gesundheitsamt bereits mit einer Impfaktion für alle siebten und achten Klassen auf diesen Umstand. Dort sollen bis März Impfausweise geprüft und eine Impfempfehlung ausgesprochen werden.
Vergleicht man die Impfraten der Kinder vor der Einschulung mit dem durchschnittlichen NRW-Wert, so steht Mülheim gut da, erläutert Dr. Weber, und nennt die verfügbaren Daten der Schuleingangsuntersuchung von 2010. Bei der Impfung gegen Kinderlähmung (Polio), zum Beispiel, waren 97,4 % aller I-Dötzchen geimpft, in NRW 92 %. Gegen Tetanus waren 98,1 % der Kinder geschützt (NRW: 94,3 %); gegen Hepatitis (B) hatten 94 % der Mülheimer Kinder Impfschutz, NRW-weit waren es nur 82,6 %.
Vom Hausarzt beraten lassen
Und wie sieht es bei den Erwachsenen aus? Der Standard-Impfkatalog, der Schutzimpfungen gegen Tetanus (Wundstarrkrampf) und Diphtherie umfasst, sieht eine Wiederholung alle zehn Jahre vor, erläutert Amtsarzt Dr. Dieter Weber. „Das machen viele Erwachsene aber nicht.“
Menschen ab 30 empfiehlt er, gelegentlich mal in den Impfpass zu schauen und sich beim nächsten Routinebesuch beim Hausarzt beraten zu lassen. „Mit einer Injektion ist man für mindestens zehn Jahre gegen Tetanus, Diphtherie und Keuchhusten geschützt.“
Die Polio-Schutzimpfung, so Weber, wird bei bestimmten Auslandsreisen empfohlen. Für Reisen nach Süddeutschland sollte man mit dem Hausarzt auch über die vorbeugende Impfung gegen FSME sprechen, rät Weber.