Mülheim.

Ghana, Westafrika, kein gewöhnliches Ziel für eine Schulexkursion. Sechs Mülheimerinnen werden am 25. Januar auf die Flugreise gehen. Sie gehören zu einer Schülerinnengruppe des Duisburger St. Hildegardis-Gymnasiums, die dort im Küstenort Moree ein dreiwöchiges Sozialpraktikum absolviert.

Insgesamt 13 Mädchen aus der elften Jahrgangsstufe haben sich für das Afrika-Projekt gemeldet. Das Flugticket, rund 1600 Euro teuer, zahlt jede selber. Dass dennoch alle, die möchten, teilnehmen können, ermöglichen Sponsoren: 2200 Euro gibt die Fasel-Stiftung, 1500 Euro der Rotary Club Mülheim, auch der schuleigene Förderverein trägt dazu bei, „dass es bei niemandem am Geld scheitert“, so Lehrerin Marion Müller, die die Gruppe begleitet.

Unterkunft mit Bedacht gewählt

Gewachsen ist die Exkursion aus einem Afrika-Camp der Adenauer-Stiftung. Seit 2012 läuft sie als gemeinsames Projekt des St. Hildegardis-Gymnasiums und einer weiterführenden Schule vor Ort. Die Mädchen von der Ruhr werden viel Zeit mit Gleichaltrigen aus Ghana verbringen, aber nicht bei Familien wohnen, sondern mit Halbpension in einem einfachen Hotel. Mit Bedacht wurde diese Unterbringung gewählt, erklärt Lehrer Ralf Kusebauch, der im Vorjahr mit Schülerinnen in Afrika war: „Wir sind dort in einem Entwicklungsland. Eine Rückzugsmöglichkeit ist bei einem solchen Austausch wichtig.“

Inhaltlich widmet sich das Afrika-Projekt dem Thema „Klimawandel – Ressourcen – Energie“. In einem Vorbereitungsseminar und Arbeitsgruppen haben die Schülerinnen hierzu Ideen entwickelt, die sie mit ghanaischen Jugendlichen umsetzen möchten, einen Workshop zur Müllvermeidung etwa.

Freundschaften via Facebook

Was sie vor Ort erwartet, können aber am besten Mitschülerinnen berichten, die 2012 schon dort waren und vielfach noch heute Kontakt zu afrikanischen Freunden über Facebook halten. Sie erzählen von Großfamilien, die sich ärmliche Wellblechhäuschen teilen, aber auch von der Freundlichkeit, die sie allerorten erlebten.

Für das Reisegepäck empfehlen sie „dünne, aber lange Kleidung, wegen der Mücken“, „unbedingt ein Tagebuch“ und „deutsche Süßigkeiten“. Zum Verschenken. „Erst war es ein Kulturschock“, fasst Ralf Kusebauch zusammen, „aber nach einer Woche sind die Mädchen mit dem Taxi ins Dorf gefahren oder zur afrikanischen Schneiderin gegangen.“

Ein Mädchen erkrankte an Malaria, wurde aber im nahen Krankenhaus schnell und erfolgreich behandelt. Für umgerechnet elf Euro.