Stadtgebiet. .
Was hat sich in den Stadtteilen 2012 getan? Was steht im Jahr 2013 an? Wir fragen die Bezirksbürgermeister, die den drei Bezirksvertretungen vorstehen: Heute gibt Gerhard Allzeit (BV 3) Auskunft.
Links der Ruhr ging es 2012 eher ruhig zu. „Viel ist nicht passiert und ein ausgesprochenes Streitthema gab es in der Bezirksvertretung 3 eigentlich nicht“, berichtet Allzeit. Dafür aber Bürgerproteste. Was ist aus den einzelnen Stadtteilen zu berichten?
Speldorf: Im Frühjahr startete die Bebauung der beiden Sportplätze an Blötterweg bzw. Hochfelderstraße. Rund 80 Wohneinheiten entstehen hier, auch ein Zuzug von Neubürgern ist zu erwarten. „Ob sich der VfB Speldorf mit dem Projekt allerdings einen Gefallen getan hat, ich weiß es nicht“, so Allzeit. Denn: Am neuen Spielort in Styrum zähle man bisher viel weniger Zuschauer als früher. Und am neuen Kunstrasenplatz an der Saarner Straße - einer möglichen Standortalternative - fehlen die Parkmöglichkeiten.
Friedhofsstraße wird nicht verlängert
Aufregung gab es um einen möglichen Ausbau der Friedhofstraße in Richtung Katzenbruch/Uhlenhorstweg. Der war in der Vergangenheit wegen einer möglichen Ausdehnung des Friedhofes immer verworfen worden. Ein erneuter Prüfantrag seitens der FDP rief Anwohner auf den Plan, die sogar eine Bürgerinitiative gegen den Ausbau gründeten. „Der Friedhof wird wohl nicht mehr Platz brauchen. Die Verwaltung hat nach der Prüfung jedoch festgestellt, dass aufgrund der momentanen Verkehrssituation derzeit keine Notwendigkeit für einen Ausbau besteht“, so der Bezirksbürgermeister.
Realisiert wurde dagegen ein Mini-Kreisverkehr an Rheinstraße/Timmerhellstraße/Lahnstraße, den die Industrie sich gewünscht hatte. Verschoben habe man die Aufgabe der Grundschule am Blötterweg (eine Dépendance der Lierbergschule). Sie sollte eigentlich zum 1. August 2012 aufgegeben werden, das Gelände für Wohnbebauung genutzt werden. Die Schüler sollten in einen Anbau an der Lierbergschule ziehen. Doch alles bleibt erstmal beim Alten.
Ein „uraltes leidiges Thema“ werde Politiker und Speldorfer auch 2013 weiter beschäftigen: die Zukunft des Depots. „Ich wage dazu keine Prognose“, sagt Gerhard Allzeit.
Saarn: Groß gebaut wurde in Saarn im zu Ende gehenden Jahr nicht. Aufgelegt wurde lediglich ein Bebauungsplan für ein Gelände an der Solinger Straße, um eine Ansiedlung von Gewerbeunternehmen zu sichern. Ausgeschlossen wurde dabei aber die Ansiedlung von Supermärkten.
Auch beim Straßenbau kann Gerhard allzeit nur von Kleinigkeiten berichten: Der Oemberg wurde - aufgrund einer Bürgereingabe - leicht verändert. An kritischen - den Anwohnern zu schmal erscheinenden - Stellen habe man weitere rot-weiße Pfosten aufgestellt, die die Autofahrer daran hindern, Radwege oder Bürgersteige zu befahren.
Mit dem Anfangsjahr der neuen Fachhochschule habe auch eine positive Entwicklung für Broich begonnen, meint Gerhard Allzeit. So werde die Verkehrssituation rund um die Duisburger Straße umgestaltet. Dem Wunsch des Bürgervereins, eine Linksabbiegerspur auf der Prinzess-Luise-Straße an der Einmündung in die Duisburger Straße einzurichten, werde zunächst nicht entsprochen. Die Straße ist nach Meinung der Verwaltung zu schmal dazu. „Ich habe aber Bedenken, dass die Lösung ohne Linksabbieger auf Dauer zu halten ist. Wenn das Verkehrsaufkommen durch die Studenten größer wird, werden die kleineren Nebenstraßen herhalten müssen und das kann auch nicht sein“, so der Bezirksbürgermeister.
„Dauerbrenner“ in Mintard/Selbeck
Einen „Sturm der Proteste“ habe der Ausbau der Thusneldastraße entfacht. Nachdem zunächst eine für die Anlieger kostenfreie Deckenbezugserneuerung geplant war, wurde nach genauer Prüfung dann doch eine vollständige Erneuerung notwendig, die auch von den Anwohnern mitfinanziert werden muss. „Die Bürger waren ungehalten, weil sie von der Verwaltung nicht frühzeitig informiert wurden und sie zudem befürchteten, sofort zahlen zu müssen. Letzteres ist aber nicht so“, berichtet Allzeit.
Ein kleineres „Projekt“ in Broich: Die Taxistände wurden wegen Bürgerbeschwerden von der Bülowstraße zur Prinzess-Luise-Straße verlagert, wo sie ursprünglich schon einmal waren.
Selbeck/Mintard: In den kleinen Vororten ist 2012 wenig passiert. Dauerbrenner-Themen sind weiter das Rasen auf der Kölner Straße in Selbeck und die Parkplatznot am Sportplatz in Mintard.