Mülheim. .

Projektentwickler Rosco aus Bad Hersfeld hat offensichtlich noch keine sattelfeste Lösung für die Wiederbelebung des Mülheimer Kaufhof-Gebäudes hinbekommen. Er wird aber auch nicht zum Jahresende das Handtuch werfen, was per Option im Kaufvertrag möglich wäre. Rosco und Kaufhof-Eigentümer Jochen Hoffmeister haben sich darauf verständigt, die Ausstiegsklausel im Kaufvertrag anzupassen: So hat Rosco nun bis Mitte März Zeit, an einem wirtschaftlich tragfähigen Konzept für die Leerstandsimmobilie zu tüfteln.

Suche nach Ankermietern

Auf WAZ-Nachfrage bestätigte Hoffmeister die Fristverlängerung für die Entscheidung, ob die Rosco-Gruppe vom Kaufvertrag zurücktritt oder nicht. Er machte klar, dass ohne die Änderung der Ausstiegsklausel „das Ding kaputt ­gewesen wäre“. Rosco selbst schweigt. Offensichtlich gibt es noch keine sicheren Ankermieter, die einem Handelskonzept einen sicheren Stand geben könnten.

Wie berichtet, kalkuliert Rosco mit einer Sanierung im Bestand. Im Unter-, Erd- und 1. Obergeschoss ist an Einzelhandel gedacht, für das schwierige 2. OG sind offenbar alternative Nutzungen angedacht, unter anderem ist per einfacher Bauvoranfrage geklärt, dass das bestehende Parkhaus auf einen Teil der Fläche ausgedehnt werden könnte. Über potenzielle Mieter ist nahezu nichts zu hören. Bekannt ist lediglich, dass Tengelmann großes Interesse hat, den Part des Lebensmitteleinzelhändlers zu übernehmen. Das Unternehmen bestätigte noch in dieser Woche einen „regen Austausch“ in der Sache mit Rosco, es sei aber „bisher nicht richtig konkret geworden“. Roscos Favorit soll Tengelmann nicht sein.

Bis Mitte März

Bis Mitte März hat der deutschlandweit rege Projektentwickler nun Zeit, ein Invest durch eine erfolgreiche Mieterakquise zu untermauern. Gelingt das nicht und springt Rosco ab, bleibt Jochen Hoffmeister auf dem Kaufhof sitzen. Schon länger hat er eine Abrissgenehmigung, um gegenüber Entwicklern bessere Karten zu ­haben. Er würde einen Abriss in Betracht ziehen, wenn Rosco Mitte März vom Kaufvertrag zurücktritt. Bedingung dafür sei, so bestätigte Hoffmeister gestern eine WAZ-Information, dass ihm die Stadt ­genehmige, an Ort und Stelle mindestens fünf Jahre lang einen Parkplatz zu betreiben. „Anders ließe sich der Abriss gar nicht rechnen.“