Mülheim.

Fast 80 Millionen Altbatterien wandern Jahr für Jahr von Recyclinghöfen nach Heißen zur Accurec Recycling GmbH. Dort werden die Batterien in ihre Einzelteile zerlegt, was in diesem Fall vor allem bedeutet: Das edle Metall wird vom unedlen getrennt. Und so finden die Rohstoffe alsbald den Weg zurück in den Wirtschaftskreislauf. Weil das Unternehmen dabei besonders energie- und umwelteffizient arbeitet, hat Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler es jetzt mit dem Deutschen Rohstoffeffizienz-Preis ausgezeichnet.

Im Jahre 1997 siedelte sich die Firma im Heißener Industriegebiet am Wiehagen an, mittlerweile besteht das Team aus 25 Mitarbeitern. Gründer und Geschäftsführer Dr.-Ing. Reiner Weyhe (46) hätte sein Unternehmen vor Ort liebend gern ausgebaut, „doch Mülheim weist keine weiteren Industrieflächen aus“, bedauert er. „Darüber waren wir sehr traurig. Wir fühlen uns hier wirklich wohl.“ Die Wirtschaftsförderer hätten ihn direkt an umliegende Städte verwiesen. Und so gehe nun 2013 in Krefeld ein zweites Accurec-Werk an den Start; dort werden alte Photovoltaikmodule recycelt, in Edelmetalle, Glas und Kunststoffe zerlegt.

Eigene Recycling-Verfahren entwickelt

In Mülheim werden weiterhin Batterien verarbeitet. Sie landen in Vakuumöfen, die bis zu 850 Grad heiß werden und hermetisch abgeriegelt sind, damit keine Schadstoffe entweichen. In den Öfen werden die unedlen von den edlen Metallen getrennt – die ersteren verdampfen früher. Nach dem Kondensieren entstehen Metallblöcke daraus, die zurück in die Batterie-Industrie gehen. Die edlen Stoffe landen in der Edelstahlindustrie. Stolze 78 Prozent einer jeden Altbatterie recycelt Accurec.

Das „Vakuum-Thermische-Recycling“ hat Accurec mit der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen entwickelt. Belohnt wurde das jetzt mit einem Preis, der zum einen „Streicheleinheit für die Seele“ war, so Weyhe, zum anderen aber auch 10.000 Euro wert ist.