Mülheim. .
15 Monate lang war die Polizeiwache in Speldorf provisorisch in einem ehemaligen Tengelmann-Ladenlokal an der Ulmenallee 28 untergebracht, während ein paar Häuser weiter eine Grundsanierung vom Keller bis zum Dach stattfand.
Das 100 Jahre alte Haus mit der Adresse Ulmenallee 14 – 16, das ursprünglich ein Verwaltungsgebäude des ehemaligen Mülheimer Schlachthofs war, gehört dem benachbarten Unternehmen Tengelmann seit 1977 und beherbergt seit nun 25 Jahren die Polizei. Sieglinde Schuchardt übergab als Sprecherin und Vertreterin des Vermieters jetzt symbolisch den Schlüssel des runderneuerten Gebäudes an die Polizeipräsidentin Stephania Fischer-Weinsziehr.
"Es hat alles ein bisschen länger gedauert"
Geplant war die Renovierung, „es wurde eine Kernsanierung. Es hat alles ein bisschen länger gedauert“, sagte Sieglinde Schuchardt, die in dem alten Haus so manche Überraschung erlebte. „Es gibt Baustellen, da wünscht man sich, man hätte nie angefangen“, schmunzelte sie. „Das hier ist so eine.“ Über die konkreten Kosten wollte Frau Schuchardt jetzt noch keine Angaben machen („Abgerechnet wird zum Schluss.“), Doch dass man mit der geplanten Million Euro nicht hingekommen sei, die Kosten für den Gesamtumbau inzwischen im siebenstelligen Bereich liege, verriet sie schon.
Das sieht man aber auch: Denn seit die 43 Polizeibeamtinnen und -beamten vom Schwerpunktdienst und Bezirksdienst vor gut zwei Wochen wieder hier eingezogen sind, arbeiten sie gewissermaßen in einem Neubau mit historischer Fassade. Elektrik, Sanitär, (Fußboden-)Heizung, Decken, das Dach, der Dachstuhl – es ist praktisch alles neu gemacht worden.
Helles, modernes Empfangszimmer
Was dem Bürger vor allem auffallen dürfte, der persönlich an der Ulmenallee 14 – 16 bei der Polizei vorspricht: Der wachhabende Beamte schaut nicht mehr über einen alten Holzschalter, sondern hat jetzt ein modernes, helles, freundliches Empfangszimmer.
Letzte Arbeiten müssen noch an den drei 100 bis 140 Quadratmeter großen Wohnungen erledigt werden, die im Zuge der Umbauarbeiten entstanden sind und die Tengelmann im Januar auf den Markt geben möchte. Möglicherweise lässt Tengelmann später noch die rote Klinkerfassade sandstrahlen. Ab Februar sollen die Wohnungen für Mieter bezugsfertig sein, deren Eingang von den beiden Polizeieingängen getrennt ist. Insgesamt 643 qm im Haus, das Erdgeschoss und ein Teil des ersten Stockwerks, nutzt allein die Polizei, die im Keller über einen modernen Sanitärbereich verfügen kann.