Mülheim. .
In der Stadt gesündere Lebensräume zu schaffen, für alle Altersgruppen, darauf zielt der Mülheimer „Masterplan Spielen und Bewegen“ ab. Politisch ist er zwar beschlossen, doch noch zwei Jahre kann es dauern, ehe er steht. Die Auftaktveranstaltung fand am Donnerstag in der VHS statt.
Hier gab es zunächst eine Fachtagung mit Workshops, deren rund 50 Teilnehmer unterschiedliche Bereiche in Mülheim vertreten: neben Stadtplanung und Verkehr etwa auch Umwelt, Sport, Gesundheit, Jugend oder Familie. Wissenschaftlich begleitet wurde das Treffen, wie das gesamte Projekt, vom Institut für Stadtplanung und Städtebau der Universität Duisburg/Essen, der plattform ernährung und bewegung e.V. aus Berlin und dem Planungsbüro Stadt-Kinder. Maßgeblich finanziert wird die Erstellung des „Masterplans“ von der Leonard-Stinnes-Stiftung, die 90.000 € gibt.
Flächen für Jugendliche fehlen
Interessante Ergebnisse der Fachtagung sind etwa: dass sich Mobilität in der Stadt nach den Bedürfnissen von Fußgängern und Radfahrern richten soll; dass besonders in der Innenstadt und nördlichen Vierteln Bewegungsflächen für Kinder und Jugendliche fehlen; dass Grünflächen in Mülheim vielfach schlecht zugänglich sind; dass Eltern wichtige Vorbilder darstellen, wenn es um Gesundheitsbewusstsein geht. Die Stadt möchte Familien unterstützen, auf dem Weg zu Schule oder Kita auf das Auto zu verzichten.
Ein zentrales Element auf dem Weg zum „Masterplan“ ist die Bürgerbeteiligung: So soll es ab 2013 Streifzüge durch die Quartiere geben, mit Menschen aus allen Generationen. Auch hierzu wurde am Donnerstag der erste Schritt vollzogen: Rund 50 Vertreter von Schulen, Kindergärten, Jugendzentren sowie Senioren und Spielplatzpaten mit ihren Kindern hielten ihre Vorstellungen zum Thema „Spielen und Bewegen“ auf farbigen Pappen fest.
„Masterplan“ trotz Schulden nötig
Aufgebaut wurden diese im VHS-Foyer zu einer bunten „Zukunftstreppe“, die den Weg hin zu einem spiel- und bewegungsfreudigen Mülheim markiert. Symbolisch wurden alle Ergebnisse der Auftaktveranstaltung dem Vorsitzenden des Planungsausschusses übergeben, Dieter Wiechering, der versprach, sie in die politische Diskussion bis hin zum Ratsbeschluss einzubringen.
Da jedoch unwahrscheinlich ist, dass sich die Finanzprobleme der Stadt binnen zwei Jahren lösen lassen, erklärte Klaus Beisiegel, Referent im Planungsdezernat, warum der „Masterplan“ dennoch nötig sei: „Wir müssen alle Instrumente nutzen, damit nicht nur Häuser, sondern auch Bewegungsräume gebaut werden, und die Kosten hierfür auf den Investor übertragen.“ Und, so Beisiegel weiter: „Auf Grundlage dieses Planes wird das Bisschen, was die Stadt investieren kann, zielgerichteter und besser investiert.“
Auf der Facebook-Seite „Masterplan Spielen und Bewegen in Mülheim in der Ruhr“ (http://www.facebook.com/MasterplanSpielenUndBewegen) kann man sich laufend über den Stand des Projektes informieren und eigene Anregungen einbringen. Ergebnisse der Fachtagung und Auftaktveranstaltung gibt es auch unter www.muelheim-ruhr.de.