Heißen. .

Wie Schule funktioniert, glauben wir zu wissen. Und doch ist es etwas anderes, wenn man vor einer Klasse steht. Damit ihre Studierenden immer von erfahrenen Pädagogen begleitet werden, hat die Universität Duisburg-Essen (UDE) nun eine neue Kooperationsvereinbarung geschlossen.

Das Zentrum für Lehrerbildung (ZLB) und die Gustav-Heinemann-Schule arbeiten künftig enger zusammen. Dies ist zudem die erste Kooperationsvereinbarung des Zentrums für Lehrerbildung mit einer Mülheimer Schule. Weitere sollen demnächst in Angriff genommen werden.

„Wir sorgen gemeinsam dafür, dass die schulischen Praxisphasen unserer Lehramtsstudierenden noch besser werden“, erläutert Frank Diehr, Ressortleiter Schulpraxis und Praktikumsbüro. Insgesamt 20 angehende Lehrer können künftig in Mülheim ihr Orientierungs- beziehungsweise fachdidaktisches Praktikum machen.

Studenten muss ein Platzgewährleistet werden

Beide Seiten profitieren davon: Die Bachelorstudenten werden in der Schule qualifiziert betreut, und das ZLB informiert die Lehrer regelmäßig darüber, wie sich die standortspezifische Ausbildung verändert.

Studis reden Klartext

Cem (28), 8. Semester VWL:
Cem (28), 8. Semester VWL: "Am Anfang waren die Vorlesungen total überfüllt. Und manche Klausuren können nur einmal jährlich geschrieben werden, nicht einmal pro Semester. Da verliert man viel Zeit. Dafür ist die PC-Ausstattung in der Bibliothek gut." © WAZ FotoPool
Simon (30), 6. Semester WiWi:
Simon (30), 6. Semester WiWi: "Das Bachelor-Studium lässt keinen Platz für etwas anderes. Man muss kontinuierlich lernen, auch am Wochenende, auch abends. Aber ich habe es so gewollt, aus meinem früheren Beruf als Bankkauffrau wollte ich ‘raus." © WAZ FotoPool
Mneg (22), studiert Germanistik in Peking:
Mneg (22), studiert Germanistik in Peking: "Ich bin seit Herbst 2010 hier als Austausch-Studentin. Mir gefällt die Uni gut. Die meisten Kommilitonen sind nett. Also, fast alle. Am besten finde ich die Mensa, das Essen ist spitze." © WAZ FotoPool
Japeth (34), 6. Semester WiWi:
Japeth (34), 6. Semester WiWi: "Ich bin Vater einer Tochter. Ich habe sie hier an der Uni im Kindergarten. Das ist super. Wäre die Uni nicht so familienfreundlich, hätte ich nicht noch studieren können. In Kamerun habe ich früher in einer Bank gearbeitet." © WAZ FotoPool
Malte (25), studiert Primarstufe (Grundschul-Lehramt):
Malte (25), studiert Primarstufe (Grundschul-Lehramt): "Eigentlich nervt mich gar nichts an der Uni. Ich hätte ganz gern Lehramt nach dem Bachelor-/Master-System studiert, aber das fängt ja erst im Herbst an. Das Verschulte fände ich gut." © WAZ FotoPool
Jörn (23), Lehramt Sport und Mathe:
Jörn (23), Lehramt Sport und Mathe: "Ich bin froh, dass ich noch das Lehramt-Studium nach alter Art studieren kann. Ich habe mich auch extra darum bemüht, das war für die Wahl des Studienorts entscheidend." © WAZ FotoPool
Yeter (23), 6. Sem. Lehramt Germanistik:
Yeter (23), 6. Sem. Lehramt Germanistik: "Die Toiletten sind eine Zumutung. Die meisten sind sanierungsbedürftig, dreckig und kaputt. Die Türen kann man oft nicht schließen. Gut sind nur die neuen Klos im Audimax." © WAZ FotoPool
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Der Gesetzgeber hatte schon 2009 die Ausweitung in Anzahl und Umfang der praxisbezogenen Lehrerausbildung beschlossen. Das bedeutet freilich auch in den Schulen eine Ausweitung der Ausbildungskapazität. „Das fällt den Schulen zunehmend schwerer“, weiß Frank Diehr, die Kooperationsvereinbarungen seien da hilfreich. Denn so sei der Unterricht für die Studierenden gewährleistet, schließlich müsse ihnen ein Platz im Rahmen des Studiums garantiert werden. Allein die Uni Duisburg-Essen hatte 1800 Lehramtsstudenten zu Semesterbeginn.

Weitere Praktika im Hauptstudium

Die Uni Duisburg-Essen bietet den Studiengang Lehramt an Grund-, Haupt-, Real- und Gesamtschulen (GHR/GS) sowie Studienschwerpunkt Grundschule (Jahrgangsstufen 1-4). Zum Wintersemester 2011/2012 wurde die Lehrerbildung auf die konsekutiven Studiengänge Bachelor/Master umgestellt.

Die Uni Duisburg-Essen informiert auf ihrer Homepage, dass Praxisphasen von insgesamt 14 Wochen in Schulen und schulnahen Einrichtungen vorgesehen sind. Das Orientierungspraktikum werde im ersten Studienjahr absolviert und erziehungswissenschaftlich begleitet. Weitere Praktika seien dann im Hauptstudium vorgesehen.