Mülheim. .

Selbst über Mozartkugeln hätten sich die rund 3000 kleinen und großen Besucher des Familienkonzertes in der Stadthalle nicht mehr freuen können. Das Studentenorchester Münster stieß mit den populären, eingängigen Melodien des musikalischen Wunderkindes Wolfgang Amadeus Mozart überall im Publikum auf offene Ohren, auch bei vielen Besuchern, die sonst nicht gerade der klassischen Musik zugetan sind.

Die Kinder von 16 Mülheimer Grundschulen sorgten mit ihren Beiträgen bei den drei teilweise ausverkauften Vorstellungen am Sonntag bis in die letzte Reihe für helle Begeisterung. Gerade die Jungen und Mädchen steuerten mit ihren Einlagen viel Fantasie, Kreativität, Witz und Humor zu dem 60minütigen Gesamtkunstwerk bei. Die Erkenntnis: Mozart geht immer – schon bei Kindern.

Die Frohnatur aus Salzburg

Das hat Gründe: Denn anders als Bach und Beethoven, Brahms und Tschaikowsky war der Salzburger Meisterkomponist (1756-1791) eine österreichische Frohnatur, ein sehr emotionaler Mensch. Das hört man in vielen seiner Werke deutlich heraus. Viele Melodien sind regelrechte Ohrwürmer, die zum Mitsingen reizen. So schmetterten Mozart und seine Schwester Maria Magdalena auf der Bühne, mit weißen Perücken und Rokoko-Kostümen, gemeinsam mit dem Publikum Mozart’sche Evergreens wie „Bona Nox“ an. Auch die „Kleine Nachtmusik“, der „Cor de Postillion“ und ein Rondo gingen flott ins Ohr.

Überhaupt: Spaß und Freude kamen bei dem kindgerechten Familienkonzert nicht zu kurz. Gerade die kleinen Zuhörer, aber auch ihre Geschwister, (Groß-)Eltern, Tanten und Onkel mussten häufig herzhaft lachen. Zum Beispiel als Mozart auf dem Flügel spielte, mal mit verbundenen Augen, mal rückwärts mit dem Rücken zum Konzertklavier, mal die Beine auf dem Instrument lässig abgelegt. Natürlich durfte da auch der Vogelfänger Papageno aus der Oper „Zauberflöte“ mit seinem Fangkorb nicht fehlen.

Begeisterungsfähiges Publikum

Während Papageno versuchte, die Vögel, bunt verkleidete Grundschüler einzufangen, sangen viele im Publikum beherzt dessen fröhliche Erkennungsmelodie „Der Vogelfänger bin ich ja“ mit. Zwischendurch erhob sich bei jedem Vogelsignal ein Drittel des Publikums und drehte sich teils um die eigene Achse. Soviel Bewegung macht sichtlich Spaß.

Mozart rappte zum Schluss als „Amadeus“ rockig über die Bühne. Als Falcos größter Hit über den Superstar Mozart durch die Stadthalle tönte, gab es kein Halten mehr. Der Saal tobte.