Mülheim.
Es klimpert und klingelt in der Kasse: Über zwölf Tonnen Kleingeld haben die Mitarbeiter und Maschinen der Sparkassen-Bargeldlogistik in den vergangenen Tagen gezählt, sortiert und eingerollt. Im Rahmen des Weltspartages am 30. Oktober (wir berichteten) hatten Hunderte Mülheimer ihre Sparschweine zum Schlachten in die 13 Mülheimer Filialen gebracht. „Mit einem Rekord-Ergebnis“, verkündet Sparkassen-Sprecher Frank Hötzel. Trotz weit verbreiteter Meinung, dass Sparen in der heutigen Zeit aufgrund der Inflation nicht viel Sinn macht, gaben Mülheimer 4000 Spardosen ab und sparten bei dieser Aktion über 400.000 €.
Am zehnten Tag in Folge zählen die Maschinen immer noch Cent- und Eurostücke. Eine Woche lang hatte das Geldinstitut zur Spenden-Aktion im Rahmen des Weltspartages aufgerufen. In allen 13 Filialen der Bank konnten Kunden ihre Spardosen abgeben. Das Geld daraus kam in einen Beutel, wurde mit entsprechender Kontonummer versehen und zur Bargeldlogistik transportiert. Zwölf Tonnen Kleingeld kamen so zusammen. „Bis Freitagabend wird noch gezählt“, sagt Frank Hötzel. Kamen im vergangenen Jahr 369.000 Euro zusammen, waren es in diesem bereits weit über 400.000 Euro. Die Bereitschaft zu sparen sei also trotz anderslautenden Trends in Mülheim hoch.
22.000 Euro für soziale Arbeit in Dümpten
Für jede abgegebene Spardose hatte die Sparkasse sich selbst verpflichtet, 5 Euro für einen wohltätigen Zweck zu spenden. Daraus wurde ein Betrag von über 22.000 Euro. „Im vergangenen Jahr waren es 17.000 Euro.“ Das Geld komme der Behindertenhilfe Dümpten (Haus am Springweg) und dem Jugendzentrum Springender Punkt der Gemeinde St. Barbara – ebenfalls in Dümpten – zu Gute. Das ist neu: In jedem Jahr soll die Spende in einen anderen Mülheimer Stadtteil fließen. „2013 werden wir an Einrichtungen in Winkhausen und Holthausen spenden“, erklärt Frank Hötzel. Denn: „Dort feiern die Filialen 40-jähriges Bestehen.“ Einrichtungen, Vereine oder Organisationen aus diesen Stadtteilen könnten bereits jetzt vorfühlen und sich für die Spendenaktion „bewerben“.
Geldtransport holt Kleingeld ab
Nun müssen Kunden, die ihre Münzgeld-Sammlung einzahlen möchten, wieder 2 Euro Gebühr dafür zahlen – das Zählen des gesammelten Hartgeldes war nur während der Sparwoche kostenlos. „Da steckt großer logistischer Aufwand hinter“, erklärt Frank Hötzel. Zweimal in der Woche hole ein Wachschutzwagen der Bargeldlogistik die schweren Eimer mit Münzen in den Filialen ab und transportiere diese unter strengen Sicherheitsvorkehrungen in die Zentrale. „Ein richtiger Handwerksjob.“ Denn auch in Zeiten des digitalen Geldes, von Online-Banking oder Pay Pal komme es häufig vor, dass Kunden mit schweren Hartgeld-Beuteln voller Centstücke an die Schalter kommen.