Mülheim.
Während es draußen nieselt, knistert in der ehemaligen Lagerhalle der Lederfabrik das Kaminfeuer. Im Kaminstudio „Art of Fire“ am Kassenberg 6 flackert stets ein Feuerchen in einem der Kamine und Öfen, dort ist es mollig warm. In dieser heimeligen Atmosphäre werden am Samstag und Sonntag, 10. und 11. November, zehn Kreative aus Mülheim, Essen und anderen Ruhrgebietsstädten ihre Arbeiten präsentieren. Sie laden zur ersten Design-Ausstellung in den Stadtteil – mit künstlerisch-kuriosen Kreationen.
Wechselnde Oasen
Die Gestalter nennen sich Design-Nomaden, weil sie sich auf keinen festen Ort festlegen. „Vielmehr wandern wir mit unseren Produkten durch die Region und gastieren in verschiedenen ,Oasen’“, erklärt Kirstin Jankowski, Designerin des Essener Labels „Zwei machen Schmuck“, die die Ausstellung organisiert. Mit dabei sind Kreative aus verschiedenen Städten: darunter Designer, Fotografen, Hutmacher oder Schmuckgestalter.
So soll es an den beiden Tagen von 10 bis 18 Uhr (Samstag) und von 13 bis 18 Uhr (Sonntag) „kunstvoll gefertigte Lichtobjekte aus alten Weinflaschen“ zu sehen geben, Tischsets aus LKW-Planen, Möbel aus Beton und Ringe mit eingearbeiteten Wasserwaagen. „Eine Grafikdesignerin zeichnet auf Wunsch knallbunte Familienporträts“, berichtet Kirsten Jankowski. Und: „Eine Saxophonistin und ein Spezialitätenbäcker mit italienischen Delikatessen gehören zur musikalischen und kulinarischen Begleitung.“
Auch die Mülheimerin Leonie Schülke hat sich den Design-Nomaden angeschlossen. Unter ihrem Label „Loewenart“ entwirft sie unter anderem Taschen mit passenden Accessoires und Gepolstertes – „vor allem Würfelhocker“. „Als Raum-Mediatorin richte ich auch Räume ein“, erklärt sie. Während ihrer Arbeit bei einem Industriedesigner entdeckte die Mülheimerin ihre Liebe zur kreativen Arbeit. Seit einigen Jahren entwirft sie eigene Modelle, hübsche Taschen zum Umhängen oder über die Schulter Tragen, mal bunt, mal in gedeckten Farben mit den dazu passenden Portemonnaies aus Kunstleder. Eine Auswahl wird sie am Wochenende ausstellen.
Nomaden passen ins Konzept
Torsten Wagner führt das Kaminstudio am Kassenberg gemeinsam mit Stefan Nisters. Sie stellen ihre Räumlichkeiten in der ehemaligen Lagerhalle der Lederfabrik gerne zur Verfügung. „Wir machen häufig Veranstaltungen, Lesungen, Modenschauen oder Weinproben.“ Die Werke der Design-Nomaden passten gut ins Konzept, findet der Geschäftsführer.
Die Gruppe der Design-Nomaden besteht aus: Claudia Hoffmann (Modekollektion und Kinderbekleidung), Doro Ostgathe (freche Bilder), Elke Schmidt (Fotografisches), Jörg Schulze-Roloff (Betonkunst), Kristina Mohr (Saxophon), Sven H. Ricken (Leuchtenkollektion), Ulrike Strelow (Hüte, Mützen, Kopfschmuck), Ute Mäuser (Grafik, Papierobjekte), Julia Steinhoff und Kirstin Jankowski (Schmuck) sowie Leonie Schülke (Taschen, Accessoires, Polster)