Mülheim. . Das Modelabel Red Botó von Marc Uthay wurde von der Initiative „365 Orte im Land der Ideen“ ausgezeichnet. Es verspricht, Internet-Handel mit sozialem Handeln zu verbinden.

Innovative Ideen und Projekte aus ihrem Nischendasein holen, sie einer breiten Öffentlichkeit bekannt machen und damit auch andere anspornen – dies ist das Ziel der 2006 ins Leben gerufenen bundesweiten Initiative „365 Orte im Land der Ideen“. Zu den diesjährigen 365 Ausgezeichneten gehört das erst im September von Marc Uthay gegründete Modelabel Red Botó. Es verspricht, Internet-Handel mit sozialem Handeln zu verbinden.

Uthay, 27 Jahre jung, in Sri Lanka geboren und im Alter von zwei Jahren nach Deutschland gekommen, hat sein Studium der Internationalen Beziehungen in Genf abgebrochen, er setzt stattdessen auf die Praxis. Dabei lässt er sich auch von Rückschlägen nicht beeindrucken: Sein Mitte 2011 eröffnetes Unternehmen Jaydeal.de, über das er Bioprodukte mit Rabatt vertrieb, erwies sich als Flop.

Nun also Red Botó: Im Kontakt mit frei arbeitenden Designer- und Näherinnen entstehen in Handarbeit unterschiedlichste Rundschals, die über das Label vertrieben werden. „Mittlerweile haben wir schon ein paar tausend Stück verkauft“, so Uthay. Sollte ihm hier Erfolg beschieden sein, will er sein Angebot auf T-Shirts und andere Kleidung ausweiten. Das Soziale an dem Handel: Für jedes verkaufte Teil verspricht er, erhalte ein Kind in einem Entwicklungsland eine Schuluniform.

„Bildung scheitert oft daran, dass die Eltern dafür kein Geld haben.“ Aber nur wenn Kinder schreiben, lesen und rechnen können, seien sie für ihre Zukunft vorbereitet. Denn auch wenn sie später nur ein Stück Land bestellen würden, sollten sie wissen, wie der Boden bearbeiten werden muss und was sie anbauen können, heißt es auf der Internetseite des kleinen Fashion Labels.

Dabei setze man auf Nachhaltigkeit: „Die Kinder brauchen im Jahr zwei Schuluniformen. Sie wachsen und wir sorgen dafür, dass sie bis zum Ende ihrer Schulzeit eine Uniform bekommen.“ Mit wir meint er Econef, eine 2008 in Tansania gegründete und laut eigener Aussage unabhängige Nichtregierungsorganisation, sowie die 2011 gegründete Hilfsorganisation OSDA mit Sitz in Wedemark bei Hannover, die sich laut Internetseite in Ghana engagiert.

Noch mal zurück zu Red Botó: Was bedeutet der Name eigentlich: „Das kommt aus dem Katalanischen und heißt übersetzt Roter Knopf. Red Button konnte ich nicht nehmen, war bereits vergeben“. Und ein roter Knopf ziert natürlich jeden seiner geschlossenen Rundschals.