Mülheim. .
Einen Teilerfolg können 19 Anwohner der Dr.-Simoneit-Straße verzeichnen. Mit einem von ihnen in Auftrag gegebenen Gutachten, wollen sie Fehler bei der Sanierung ihrer Straße nachweisen sowie die Stadt und die zuständige Mülheimer Baufirma zur Nachbesserung bewegen. Im schlimmsten Fall müsste die Baufirma den Straßenabschnitt komplett neu bepflastern, gab gestern Andreas Pape, Leiter der Abteilung Straßenbau, gegenüber der WAZ bekannt.
Nachdem aufgrund der Anwohnerbeschwerden im September nur zaghaft einige wenige Steine, an denen die Kanten abgeplatzt waren, ausgetauscht wurden, räumt das Tiefbauamt der Stadt nun möglicherweise umfassendere Nacharbeiten ein. Das Amt forderte die verantwortliche Baufirma ebenfalls zu einer Stellungnahme auf. Ein weiteres unabhängiges Gutachten prüft derzeit, ob die Steine grundsätzlich für die Verwendung geeignet sind, oder ob es sich womöglich um Mangelware handelt. Dann wäre sogar die Neueindeckung des gesamten Straßenbereiches erforderlich.
Straße ein Jahr alt
Gerade einmal ein Jahr ist dieser Teil der Straße im Stadtteil Dümpten jung, doch der schöne Schein kann trügen: In den kommenden Jahren soll sich die frisch gepflasterte Straße unter der Last der durchfahrenden Fahrzeuge verformen, Spurrinnen entstehen, Steinkanten weiter abplatzen. So prognostiziert es das Gutachten der Anwohner. Normal sei das nicht, Ursache für die Schäden soll eine fehlerhafte Ausführung sein.
Von der Sandkorngröße bis zur Fugenbreite nahm der Gutachter alles auf 25 Seiten unter die Lupe. Die Auswirkungen führt er darin hauptsächlich auf nicht fachgerechtes Fugen- und Bettungsmaterial sowie eine teils zu enge und nicht sachgerechte Verlegung der Steine zurück.
Anwohnergemeinschaft wartet Ergebnis der Verhandlungen ab
Für die Anwohner sind diese Mängel nicht neu, seit Jahresbeginn hatten sie sich bei der Stadt und Politik darüber beklagt. Nur geschehen ist – bis auf eine Kostenminderung von gerade einmal 4000 Euro aufgrund beschädigter Steine – kaum etwas.
Abteilungsleiter Andreas Pape ist hingegen nach wie vor der Auffassung, dass sich einige benannte Mängel dennoch als sachgerechte Arbeit erweisen werden. Doch ob die Stadt ohne das Gutachten der Anwohner im Detail nachgehakt hätte? Das erscheint fraglich.
„Wir warten nun das Ergebnis der Verhandlungen zwischen dem Tiefbauamt und der Baufirma ab“, sagt Jürgen Korte, Sprecher der Anwohnergemeinschaft. Anfang November erwartet der Anwohner eine Antwort der Stadt. Trotz mehrfacher Anfrage, nahm die zuständige Baufirma keine Stellung.