Mülheim. .

Seit Jahren werden an der Hölterschule Motoriktests bei Erstklässlern durchgeführt, um die Bewegungsfähigkeit der Kinder zu überprüfen. Unterstützt wurden die Lehrer dabei bisher von tatkräftigen ­Eltern. Jetzt hat die Grundschule ihre Zusammenarbeit mit der Gustav-Heinemann-Gesamtschule intensiviert.

Am Donnerstag und Freitag kamen 21 Jugendliche des Sport-Leistungskurses in die Turnhalle an der Tilsiter Straße, um mit den Sechs- und Siebenjährigen die verschiedenen Übungen durchzuführen. „Unsere Schüler machen während des Leistungskurses den Übungsleiterschein und sind genau auf diesen Test vorbereitet worden“, erklärt Sportlehrer Alexander Kormann. Aufgebaut werden sechs verschiedene Stationen. Auf einem Balken wird balanciert, an einer anderen Station werden Liegestützen und Sit-ups gemacht. Außerdem müssen ein 20-Meter-Sprint und ein Sechs-Minuten-Lauf absolviert werden. Ferner werden Größe und Gewicht notiert.

"Es gab überhaupt keine Hemmschwelle"

„Bei uns an der Schule haben wir diesen Motoriktest bereits mit Siebtklässlern durchgeführt“, erzählt der 18-jährige Jan Filip. „Aber mit kleineren Kindern ist das natürlich noch einmal eine ganz andere Situation, die uns überraschend leicht gefallen ist“, ergänzt der ­Gesamtschüler.

Ohnehin sind alle Beteiligten von der Atmosphäre zwischen Kindern und Jugendlichen begeistert. „Es gab überhaupt keine Hemmschwelle. Die Jugendlichen machen alle Übungen vor und motivieren dadurch die Grundschüler“, sagt Maria Jacobs, Leiterin der Hölterschule. Obwohl es eine Leistungsüberprüfung sei, entstehe zu keinem Zeitpunkt ein Testcharakter.

Vorbesprechung am Feiertag

Auch die Gesamtschüler scheinen ehrlichen Spaß an der Sache zu haben und gehen auf jedes einzelne Kind ein. „Wir haben uns sogar am Feiertag zu einer freiwilligen Vorbesprechung getroffen“, erzählt Sportlehrer Markus Berkowicz. „Das sagt ja schon alles.“

Initiiert hatte die Zusammenarbeit der beiden Schulen Sigurd Spaan, der an der Gustav-Heinemann-Schule für das Gesundheitsmanagement zuständig ist. In einem gemeinsamen Gespräch mit Schulleiterin Jacobs und der Sportbeauftragten Ursula Faderl-Tielmann wurde die Kooperation schließlich dingfest gemacht. „Nach den bisherigen zwei Tagen können wir auf jeden Fall eines feststellen: Das ist eine Aktion, die unbedingt wiederholt werden muss“, ist sich Schulleiterin Maria Jacobs sicher.