Mülheim..

Laufen, Springen, Werfen, Stoßen, Schwimmen – fünf Disziplinen müssen absolviert werden, um das Deutsche Sportabzeichen zu erwerben.

Im vergangenen Jahr taten das genau 1332 Mülheimer Schüler. Nun nahmen ein paar wenige von ihnen in der Sparkasse am Berliner Platz ihre Urkunden entgegen. Zudem zeichnete der Mülheimer Sportbund (MSB) die erfolgreichsten der 17 teilnehmen Schulen aus.

Wie weit sie springen, wissen die drei Grundschüler aus dem Effeff. Bei 4,29 Meter ist zum Beispiel die zehnjährige Lynn in der Sandgrube gelandet. Mathis, neun Jahre alt, brachte es auf 3,90 Meter und Robin auf „4,35 Meter – und ich hab’ 40 Meter weit geworfen“. Stolz sind sie und ehrgeizig, das gibt Mathis zu: „Nächstes Mal will ich weiter springen.“

Lust auf Bewegung machen

Auf eben diesen Effekt hoffen die Verantwortlichen des MSB. Das Sportabzeichen soll Lust auf Bewegung machen, darauf, die eigene Leistung zu übertreffen und vielleicht im Verein Sport zu treiben. Von alleine, weiß MSB-Vorsitzender Werner Giesen, klappt das oft nicht. „Die Kinder müssen motiviert werden, sich zu bewegen. Wir versuchen das über die Vereine und auch über die Schulen.“ Deshalb haben sie in die Hauptfiliale der Sparkasse eingeladen, die Siegerehrung sollte einen besonderen Rahmen haben.

Wie Bürgermeisterin Renate aus der Beek in ihrem Grußwort betonte: „Das Sportabzeichen kann man nicht nebenbei machen.“ Das haben die Zwölftklässler der Gesamtschule Saarn erfahren. Teil des Sport-Leistungskurses war das Abzeichen für sie – und harte Arbeit.

„Wir mussten 5000 Meter in 23 Minuten laufen“, sagt Christopher Warda. 400 Meter in sechs Minuten zu schwimmen, war ihm persönlich viel lieber. Doch die Abiturienten haben ihre Ausdauer trainiert, wurden, wie Julia Heer sagt, „im Unterricht gut auf die Prüfungen vorbereitet“.

Hauptsache Leichtathletik

Laufen auf Kurz- und Langstrecke ist Pflicht, auch Schwimmen gehört zu den vorgeschriebenen Disziplinen, wie MSB-Sportwart Klaus ­Stockamp berichtet. Das andere können die Teilnehmer je nach Vorliebe wählen: Weit- oder Hochsprung. Werfen oder Kugelstoßen.

Diese Feinheiten sind den Grundschülern aber ganz egal. Für Amelie, Lynn, Robin und Mathis von der Hölterschule gilt: Hauptsache Leichtathletik! Alle haben sie schon mehrere goldene Sportabzeichen, was beweist, dass sie seit Jahren aktiv sind.

Und auch wenn sie nach den Sommerferien auf weiterführende Schulen wechseln, wollen sie gerne wieder ein Sportabzeichen machen. „Das ist mein Lieblingssport, weil das so vielseitig ist“, sagt Robin. Und auch Amelie fällt keine Alternative ein: „Irgendeinen Sport muss man auf jeden Fall machen!“ Und warum? „Weil man sonst dick wird.“

Die Mitglieder des MSB finanzierten Preisgelder für die Schulen mit den meisten erfolgreichen Teilnehmern. 50, 75 und 100 € gab es für Platz 3, 2 und 1.

Die Zahlen variierten dabei. In der Kategorie Grundschulen mit über 250 Schülern belegte die Hölterschule den ersten Rang: Von 403 Schüler machten 331 das Sportabzeichen. Die Gesamtschule Saarn, erste bei den weiterführenden Schulen, kam bei 1039 Schülern auf 51 Abzeichen.