Mülheim. .
Fernsehen, Computer, Spielekonsole: Oft mangelt es Kindern an Bewegung. Viele Mülheimer Schulen haben das erkannt imd gestalten den verpflichtenden Sportunterricht besonders abwechslungsreich. Außerdem gibt's zusätzliche Kurse.
Fernsehen, Computer, Spielekonsole: Viele Kinder bewegen sich nicht viel. Auch in der Schule müssen sie lange stillsitzen. Wenn sie in ihrer Freizeit keinen Sport treiben, kann das zu Rückenproblemen, Übergewicht und Konzentrationsschwierigkeiten führen. Umso wichtiger ist der Schulsport. Viele Schulen in Mülheim haben das erkannt – sie gestalten den verpflichtenden Sportunterricht besonders abwechslungsreich und bieten zusätzlich verschiedene Kurse an.
Die Gustav-Heinemann-Gesamtschule ist eine von 55 „bewegungsfreudigen Schulen“ in NRW und wurde dafür von der Landesregierung ausgezeichnet. Sportlehrer Sigurd Spaan erklärt das besondere Konzept: Gemeinsam mit der Uni Duisburg-Essen habe man eine groß angelegte Untersuchung durchgeführt.
Jeder Schüler der fünften Klasse wird auf seine sportmotorischen Fähigkeiten getestet. Ausgehend vom Ergebnis werden die sportlich besonders starken Schüler speziell gefördert, die weniger sportlichen bekommen Kurse, um beispielsweise ihre Koordination zu verbessern. Sogar im Klassenzimmer machen die Schüler kleine „Bewegungspausen“, bei denen sie kurz Energie fürs Weiterlernen tanken können. „Mit diesen kleinen Übungen sind die Schüler viel ausgeglichener“, sagt Sigurd Spaan.
Auch an der Städtischen Realschule Broich legt man großen Wert auf Schulsport. „Wir arbeiten mit vielen Vereinen zusammen, wie mit dem Kahlenberger Hockey- und Tennisclub und dem VfB Speldorf“, berichtet Rektor Wolfgang Dahmen. „Die Kinder lernen nicht nur, sich richtig zu bewegen, sie erfahren auch, wie man sich in einer Gruppe verhält.“ Fußball, Tennis, Hockey – die Schüler können sich auszuprobieren. Dabei gehören diese Aktivitäten zum festen Programm und sind verpflichtend.
Hinzu kommen freiwillige Arbeitsgemeinschaften, die Trainer der verschiedenen Sportvereine oder speziell geschulte Lehrer leiten. Zwei von ihnen besitzen sogar den Drachenboot-Führerschein.
An der Luisenschule fällt der Sportunterricht nur selten aus. Als „Partnerschule des Leistungssports“ bietet sie talentierten Schülern besonderes attraktive Möglichkeiten. Zwar stehen in diesem Jahr Sanierungsarbeiten in der Turnhalle an, aber grundsätzlich ist es dem Schulleiter Bernhard Troost „wichtig, dass der Sportunterricht nicht ständig ausfällt“. Mit zwölf Sportlehrern ist das Gymnasium gut aufgestellt.
Von den intensiven Sporteinheiten versprechen die Lehrer und Rektoren sich eine allgemeine Verbesserung des Klimas an den Schulen. Wer sich viel bewegt und sich körperlich verausgabt, neigt seltener zu Aggressionen.
Nicht selten profitieren auch die Eltern vom Sportangebot der Schule. An der Gustav-Heinemann-Schule soll in wenigen Wochen das erste Stressbewältigungsseminar für Eltern stattfinden.