Mülheim. . Die Bewohner eines Hochhauses in Mülheim kämpfen gegen eine Taubenplage. Die Tiere haben sich auf dem Balkon einer momentan unbewohnten Wohnung breitgemacht. Alle Bemühungen der Eigentümergemeinschaft waren bis jetzt jedoch vergebens. Dabei gibt es laut SWB ein bewährtes Mittel gegen Taubenplagen.

Ein Balkon in einem der obersten Stockwerke eines Hochhauses am Hans-Böckler-Platz: Welche Farbe der Balkonboden ursprünglich mal hatte, lässt sich nicht mehr sagen. Der ganze Boden ist voller Taubenkot, ein ekeliger schwarzer Belag mit vielen weißen Klecksen darüber. Mittendrin eine Taube, die die Nachbrut bewacht. In der Wasserrinne des abschüssigen Balkonbodens liegen mehrere kleine weiße Eier. Die Vögel können hier ungestört nisten, brüten und ihre Notdurft verrichten.

Ein Foto wollen und müssen wir Ihnen ersparen, denn: Der Wohnungsbesitzer, der die Tauben vertreiben und den Balkon reinigen könnte, ist für mehrere Monate im Ausland und nicht erreichbar.

34.000 Euro für Netze

Doch nicht überall am Hochhaus wird es den Tauben so leicht gemacht. Die Eigentümergemeinschaft hat in den vergangenen zehn Jahren fast 34.000 Euro für Netze ausgegeben, um die Tauben vom Gebäude fernzuhalten. Die Netze sind allerdings nur an den Hausseiten ohne Balkon aufgespannt, an denen die Außenwege zum Treppenhaus sind. „Wenn ich vor meinen Balkon ein Netz aufspanne, hab’ ich von dem ja nichts mehr“, klagt ein Bewohner.

Eine vermeintlich angenehmere Lösung des Taubenproblems führt die SWB am Technischen Rathaus vor. Dort wurden vor einem Jahr die Tauben zur Plage. „Im Bereich des Forums und Hans-Böckler-Platzes hatte jemand Taubenfutter ausgelegt“, sagt Christina Holz von der SWB. Die Tiere hätten daraufhin das Hochhaus als Rückzugsmöglichkeit entdeckt.

Taubenfrei dank Gelee

Zunächst hat auch die SWB es mit herkömmlichen Mitteln gegen die Tauben versucht: Spitzen auf Vordächern und Simse montiert, Nester und Eier entfernt. Mit mangelhaftem Erfolg.

Erst das „Vergrämungstöpfchen“ habe das Hochhaus von den Tauben befreit. Im Abstand von 30 Zentimetern klebt nun an der Brüstung der oberen Etagen ein kleines Töpfchen mit geleeartigem, gelblichen Inhalt. Ergebnis: Die Tauben blieben weg. „Der Geruch und die Farbe haben eine abstoßende Wirkung auf die Tauben“, sagt Holz. Für Menschen sei das Gelee weder schädlich noch störe der Geruch in der Nase. Kosten für die SWB bislang: 9500 Euro. Für alle Hochhäuser zusammen: 43.500 Euro.