Mülheim. .
Studierende der Hochschule Ruhr West (HRW) können sich künftig in ihren Bachelorarbeiten auch Themen aus der Praxis eines kommunalen Energieversorgers widmen: Gestern unterzeichneten Medl-Geschäftsführer Hans-Gerd Bachmann und HRW-Präsident Prof. Dr. Eberhard Menzel einen Kooperationsvertrag.
Damit ist das kommunale Unternehmen der 17. Wirtschaftspartner, der dazu beitragen wird, dass die Fachhochschule ihre Studierenden mit einem starken Praxisbezug entlassen kann. Gedacht sind an Exkursionen und Praktika, und eben an die Abschlussarbeit.
Ohnehin ist der letzte Teil des Studiums so gedacht, dass Studierende sieben, acht Monate in einem festen Unternehmen verbringen. Durchaus mit dem Ziel, neben der Bachelorarbeit eine berufliche Perspektive in dem Kooperationsunternehmen zu entwickeln. „Man kann sich“, wirbt Präsident Menzel für seine Studierenden, „nichts besseres, engagierteres vorstellen, als junge Leute, die ihre Bachelor-Arbeit schreiben“.
"Wir brauchen breit aufgestellte Mitarbeiter"
Medl-Geschäftsführer Hans-Gerd Bachmann weiß das aus Kooperationen mit anderen Hochschulen und schätzt den frühen Kontakt zu späteren potenziellen Mitarbeitern. Vor allem vor dem Hintergrund eines drohenden Fachkräftemangels. Für die Zusammenarbeit mit der HRW stellte er sogar einige Stipendien in Aussicht. Besonders interessiert ist sein Unternehmen an Mitarbeitern/Mitarbeiterinnen mit einer dualen Ausbildung – künftig sollen Medl-Azubis parallel zur betrieblichen Ausbildung Energie- und Wasserwirtschaft an der HRW studieren können, erste Gespräche mit der Hochschule haben bereits stattgefunden.
„Wir brauchen breit aufgestellte Mitarbeiter“, blickt Bachmann in eine Zukunft, in der Energiekosten ein dominierendes Thema sein werden. Der Energieversorger Medl beschäftigt rund 100 Mitarbeiter, mit dem Tochterunternehmen Sem, dem Abwasserentsorger, kommen noch einmal 50 dazu. Die Investitionssummen in beiden Geschäftsbereichen gibt Bachmann mit 15 bis 25 Mio. Euro pro Jahr an.
Bedarf an guten Kaufleuten
Studiengangsleiter Professor Dr. Mark Oelmann sieht in der Energiebranche auch künftig einen hohen Bedarf an guten Kaufleuten mit technischem Hintergrund. Der Studiengang Energie- und Wasserwirtschaft besteht zu etwa 70 Prozent aus BWL-Inhalten, zu 30 Prozent aus Technik.
60 junge Männer und Frauen studieren den noch jungen Studiengang seit dem letzten Jahr im zweiten Semester. Für die nächste Bewerbungsphase ist mit einem Numerus Clausus zu rechnen.