Menden. .

Der Steg am Ruhrkilometer 14,4 ist voll! Elf Motorschiffe, vorne weg das Clubschiff namens „Ruhrpott“, liegen an der Anlage des „MSYC“, was ausführlich „Motor- und Segel-Yacht-Club“ heißt. An einem makellosen Sommernachmittag genießen der erste Vorsitzende Gerd Klein, sein Stellvertreter Rolf Jäger, Reinhard Giepen und seine Frau Dorothea Roeser-Giepen das Clubleben und lassen die letzten Jahre gut gelaunt Revue passieren.

Die 32 Vereinsmitglieder, die aus Mülheim, Essen, Duisburg, Köln, Ratingen und sogar Wuppertal kommen, kennen sich seit vielen Jahren. In der Woche und vor allem am Wochenende verbringen die Menschen viel Freizeit miteinander. Die Liebe zum Wasser und ihren Schiffen eint sie – egal, wie groß oder PS-stark diese sind.

„Wir hätten eigentlich nichts gegen Zuwachs, und es wird immer mal wieder nachgefragt, aber wir dürfen unseren Steg leider nicht erweitern. Eine junge Familie ist kürzlich aber doch zu uns gestoßen und senkt den Altersschnitt erheblich“, freut sich Gerd Klein. 2013 feiert der Club sein 40-jähriges Bestehen – in aller Ruhe beginne man zu überlegen, wie das Jubiläumsjahr gewürdigt werde.

Ruhig, idyllischer Standort

Mülheim(er) an der Ruhr

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Die Freizeitkapitäne mögen ihren ruhigen und idyllischen Standort, auch wenn der Steg im April mühsam auf- und Mitte Oktober abgebaut werden muss, denn er ist nicht hochwassertauglich. In einer großen Gemeinschaftsaktion werden die drei Stegteile in den - bzw. aus dem Mülheimer Hafen geschleppt. Auch die Schiffe bekommen dort ihr Winterlager und werden zum Überholen in eine Halle gebracht. Ein Mobilheim ersetzt dann die „Ruhrpott“, denn „unser Clubleben geht dort natürlich weiter“, berichtet Giepen, der seit 25 Jahren dabei ist.

„Man verabredet sich zum Arbeiten, geht nach drei Stunden nach Hause und stellt fest: Man hat eigentlich nichts getan, sondern nur gequatscht!“, lacht Giepen, der als begeisterter Hobbykoch gerne und auch häufig für die große Runde kocht.

Von der Ruhr ins Mittelmeer

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In den Sommermonaten lassen es die Motorboot-Fahrer besonders geruhsam angehen. Hin und wieder fahren sie die Ruhr hoch und runter, einige sind mit ihren schwimmenden Unterkünften in Belgien, Holland oder im Mittelmeer unterwegs. Gerd Klein plant für die nahe Zukunft die Realisierung eines Traums: Er parkt seine – „eigentlich für die Ruhr zu große“ – 15 Meter lange „Doppelschraubenmotoryacht“ in Menden. Kürzlich konnte er die Neuerwerbung namens „Kerry Blue“ in Hamburg abholen und über den Rhein zur Ruhr bringen. Jetzt plant er eine weite Tour ins Mittelmeer über Rhein, Rhein-Main-Donau-Kanal, das Schwarze Meer und durch den Bosporus.

Viele Vereinsmitglieder sind aber auch schon mit gemeinsamen Vereinsfahrten nach Düsseldorf in den Medienhafen oder in die Altstadt zufrieden. Sie veranstalten spontane Koch- oder Grillabende, treffen sich zum gepflegten Getränk oder entspannen einfach nur mit einem Buch in der Plicht. „Eigentlich sind wir wie Laubenpieper, nur dass wir keinen Rasen mähen müssen“, erklärt Jäger.

Touren mit Schülern

Der Club ist auch Anlege- und Übernachtungsstelle für Gastschiffe, wie die kleinen „Escargots“ der Grünen Flotte. Die Gelegenheits-Skipper werden freundlich aufgenommen und dürfen gegen einen geringen Obolus die Steganlage nutzen. Auch die Ruder-Sportlehrer der Karl-Ziegler-Schule, dessen Bootshaus gegenüber liegt, unterstützt der Verein seit langem.

„Wir unternehmen mit den Schülern Touren mit unserer Ruhrpott, damit sie den Fluss besser kennen lernen“, erklärt der erste Vorsitzende Klein, ebenfalls Lehrer. Das Wohlergehen ihres Flusses liegt den Motorboot-Fahrern am Herzen. Nach warmen Wochenenden werde viel Müll und Abfall in mühsamer Kleinarbeit aus dem Wasser gefischt. Auch sei man unter die Flaschensammler gegangen. „Hin und wieder springt vom Pfanderlös mal eine Portion Eis für alle heraus“, freut sich Rolf Jäger.

Menschen und Rindviecher

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