Mülheim.

Von der Stadt ausgebremst fühlt sich Frank Jakob, Geschäftsführer der Agentur „checkinevent“ am Flughafen Essen/Mülheim. Nachdem seine Autokino-Reihe im verregneten Hochsommer glücklos verlief und vorzeitig beendet wurde (wir berichteten), bekam er einen erneuten Dämpfer: Drei geplante Inlineskate-Nächte auf dem Airport wurden nicht genehmigt. „Ohne Begründung“, sagt der Veranstalter.

Jakobs Idee war: Jetzt im August sowie im September und Oktober sollte eine monatliche Skate-Nacht auf dem Rollfeld laufen. Starten wollte man spätabends nach 22 Uhr, wenn der Flugbetrieb ruht, fahren bis etwa 1 Uhr. Mit Beleuchtung, kühlen Getränke, kleinen Snacks und einem Sanitätsdienst, der ständig anwesend ist: In dieser Form habe er die Veranstaltung bei der zuständigen Behörde beantragt.

„Sport auf dem Rollfeld“

Doch das Ordnungsamt habe Ende Juli per Mail die Genehmigung versagt, „leider ohne Begründung. Das kann man doch nicht einfach machen.“

Es wirft in der Tat Fragen auf. Zumal für ein anderes, offiziell erlaubtes Bewegungs-Spektakel am 15. September sogar für mehrere Stunden der Flugbetrieb eingestellt wird. Beim „Sport auf dem Rollfeld“, den Mülheimer Sportbund (MSB), Mülheimer Sportservice (MSS) und das „Projekt Jugendsportpark“ gemeinsam organisieren, soll es u.a. auf Skateboards und BMX -Rädern rasant zur Sache gehen.

Nur Flughafen-affine Veranstaltungen möglich 

Warum demgegenüber auf dem Flughafen keine Skate-Nacht erlaubt ist, erklärt die Verwaltung auf Anfrage: Stadtsprecher Volker Wiebels verweist auf den rechtlichen Rahmen des Baugesetzbuches, in dem man sich bewegen müsse. „Aufgrund der Lage des Airports im Außenbereich und der planungsrechtlichen Grundlagen dürfen hier nur Flughafen-affine Veranstaltungen stattfinden.“ Ausnahmen könnten (müssten aber nicht) genehmigt werden, wenn Veranstaltungen aufgrund ihres besonderen Charakters nirgendwo anders stattfinden könnten.

Wie eben der Aktionstag „Sport auf dem Rollfeld“ am dritten September-Samstag, bei dem es auch Bogenschießen geben soll. „Und das“, so Wiebels, „kann man auf dem Berliner Platz schlecht machen.“ Er lässt allerdings auch durchblicken, dass es Ermessensspielräume gebe und die Verwaltung derzeit mit Genehmigungen vorsichtig sei, da erst eine politische Grundsatzfrage zu klären sei, nämlich: „Wie gehen wir mit der Flut von Veranstaltungsanfragen für den Flughafen um?“ In diese Phase fiel Franks Jakobs jüngstes Vorhaben, für das er eine Absage kassierte.

Keine einfache Lösung

Die Hintergründe hat er selber versucht zu recherchieren und vermutet: „Wir wollten den Einlass zur Skate-Nacht dort machen, wo auch das Autokino war. Das ist offenbar nicht möglich, aber man hat es uns nicht mitgeteilt. Es wäre überhaupt kein Problem, den Einlass zum Hauptgebäude zu verlegen.“

Doch zu einfach scheint die Lösung nicht zu sein. „Dies ist kein Eventplace, sondern ein Flughafen“, formuliert Volker Wiebels den derzeitigen Standpunkt der Stadt. „Wenn sich die Politik jedoch bereit finden würde, dort einen Bebauungsplan zu erlassen, könnte man über entsprechende Festsetzungen jede Art von Veranstaltungen zulassen.“

Mehrere Anfragen fürHerbst und Winter

Für Frank Jakob, der mit seiner Eventagentur erst im Frühjahr 2012 ins Flughafengebäude gezogen ist, keine ermutigende Perspektive. Für den kommenden Herbst und Winter gäbe es zwar mehrere Anfragen, Firmen-Events mit Flughafenbezug durchzuführen. „Längerfristig müssen wir aber mal schauen, wie und wo es weitergeht“, meint Jakob. Optimistisch klingt das jedenfalls nicht.