Mülheim. . Vor sechs Jahren eröffnete das Museum zu Vorgeschichte des Films in der Camera Obscura in Mülheim. Seitdem haben weit über 100.000 Menschen die Ausstellung besucht. Doch für zwei von ihnen steht dort am Jubiläum ein ganz besonderes Ereignis an.
Das Museum zur Vorgeschichte des Films in der Camera Obscura wird in diesem Monat sechs Jahre alt. Ein junges Paar aus Hamburg hat sich angemeldet, um in der Camera zu heiraten. „Das finde ich erstaunlich“, sagt Museumsleiter Dr. Tobias Kaufhold.
Beide Filmemacher, hatten sie einen adäquaten Ort für den Ringetausch gesucht und waren auf der Suche im Netz auf das Museum in Mülheim gestoßen. Und nach einem Rundgang durch den Turm und der Besichtigung von Schattenspielen, Faltperspektiven, Laterna Magicae, Kaleidoskopen, Wunderscheiben, Guckkästen und weiteren Geräten für optische Täuschungen gestand der Hamburger dem Museumsleiter, „dass er seinen Film über Illusion und Wirklichkeit jetzt anders gedreht hätte“. Im Oktober kommt das Paar von der Alster an die Ruhr, um hier den Bund fürs Leben zu schließen. Fast wie im Film.
Ein lahmer Start für die Camera
Nach einer Idee des Mülheimer Filmemachers und Sammlers Werner Nekes wurde 1992 die größte begehbare Camera Obscura in der Kuppel des alten Broicher Wasserturms installiert. Doch das Museum blieb zunächst jahrelang in zähen Verhandlungen zwischen Nekes und der Stadt stecken, bei denen es auch ums Geld ging.
Sie endeten quasi abrupt mit einem „Filmriss“. Mit dem Wuppertaler Sammler KH.W. Steckelings fand man einen anderen Experten, der 1139 Exponate veräußerte und die „Sammlung S“ bis heute begleitet.
Eine blühende Attraktion für alle
Der Umbau des Turms nach Entwürfen von Architekt Dr. Hans-Hermann Hofstadt und den Mülheimer Ausstellungsmachern Dr. Heike Niechoj und Helmut Kessler klappte planmäßig. Im August 2006 wurde das Haus in Hand der Stadtmarketinggesellschaft MST eröffnet.
Camera Obscura
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Das Erlebnismuseum mit Konsolen zum Spielen und pädagogischem Ansatz ist bei Schulklassen beliebt. Besucher kommen „von überall her“, sagt Kaufhold. „Auch in diesem Jahr werden wir die 20.000 wieder schaffen.“ Mit jährlich rund 20.000 Besuchern sind es bislang weit über 100.000. Allein bei der Extra-Schicht seien es 1130 Menschen gewesen: „Der Turm war zeitweilig kurz vor dem Platzen.“
Neben Touristen fahren diejenigen gezielt nach Mülheim, die sich für das weite Film-Feld interessieren: Studenten, Dozenten, Fachleute und Künstler aus der ganzen Republik und darüber hinaus. „Zu den gern gesehenen Stammgästen zählt Herr Sakomoto aus Japan von der Humboldt-Uni Berlin.“ Wechselnde Ausstellungen und eine Vortragsreihe bereichern den Turm. Kindergeburtstage werden gefeiert und Paare trauen sich dort gern etwas.
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