Mülheim. An der Dohne kostet fehlende Abstimmung unnötig Arbeit, Zeit und Geld.

An der Dohne/Ecke Trooststraße soll, wie von der zuständigen Bezirksvertretung 1 beschlossen, eine Fußgängerampel abgebaut und durch einen Zebrastreifen ersetzt werden. Gleichzeitig sollen dort auf Anraten von Fachleuten der Polizei, der Straßenverkehrsbehörde und des Tiefbauamtes potenzielle Raser durch eine Erweiterung des Bürgersteiges, die mit einer Verengung der Fahrbahn einhergeht, gebremst werden.

„An dieser unübersichtlichen Ecke werden Kinder schnell übersehen und Autofahrer sicher eher durch eine Ampel als durch einen Zebrastreifen zum Langsamfahren und Bremsen gebracht“, glaubt Dina Gaetke. Ihr 15 Monate alter Sohn Ole war auf seinem gestrigen Weg zum Spielplatz im Luisental auf jeden Fall von der Ampel und ihrem Signalanforderungsknopf begeistert. Dort steht die Ampel, die viele Anwohner auch mit Blick auf die nahe Grundschule nicht missen wollen.

Mehr Platz für Fußgänger

Allerdings hat eine von der Stadt beauftragte Baufirma bereits in der vergangenen Woche dafür gesorgt, dass der Fußweg aus- und die Fahrbahn zurückgebaut wurde. „Das sah richtig gut aus, als das am Freitagmittag hier alles fertig war“, erinnert sich Anwohnerin Doris Delaak. Umso mehr wunderten ihr Nachbar Florian Bornemann und sie sich, als am Montag dieser Woche ein neuer Bautrupp anrückte, der den gerade fertiggestellten Gehweg auf einem etwa neun Meter langen Mittelstreifen wieder aufriss, um dort einen Laternenmast aufzustellen und Kabel zu verlegen. Hinzu kommt, dass die Ampel auch noch abgebaut und der bisher funktionslos dastehende Laternenmast mit einer Straßenlaterne ausgestattet werden muss. „Das ist ja so als ob man erst eine Zeitung druckt und dann die Artikel schreibt. Das muss doch alles der Steuerzahler zahlen“, sagt Delaak mit Blick auf die ausgebauten Pflastersteine, die jetzt an der Straßenecke gestapelt liegen, um demnächst wieder neu eingebaut zu werden.

Kabel für die Beleuchtung haben gefehlt

Und Bornemann findet: „Unabhängig davon, dass schon die Reihenfolge der Bauabschnitte jedem nur halbwegs wirtschaftlich denkenden Menschen lediglich ein Kopfschütteln abzuringen vermag, ist bisher auch nicht ansatzweise erkennbar, wozu dieser ganze Aufwand nun schlussendlich betrieben wird.“

„Das RWE hat dem von uns beauftragten Bauunternehmen vergessen, mitzuteilen, dass dort noch Kabel für die Straßenbeleuchtung verlegt werden müssen“, erklärt Stadtsprecher Volker Wiebels den Schildbürgerstreich. Er macht aber auch gleich deutlich, dass der Steuerzahler auf den so verursachten Mehrkosten nicht sitzen bleiben wird. „Wir zahlen als Stadt für diese Baumaßnahme den vorher vereinbarten Pauschalbetrag von 9400 Euro und keinen Cent mehr. Die jetzt anfallenden Mehrkosten übernimmt das RWE als Verursacher des Abstimmungsfehlers.“