Mülheim.
Der Neubau im Innenhof des Evangelischen Krankenhauses (EKM) wächst: Der fünfgeschossige Rohbau wird schon im August stehen. Bis Mitte Juni 2013 soll der Neubau, das neue „Haus C“, bezugsfertig sein. Wie berichtet, hatte die Insolvenz der ersten Baufirma im Herbst 2011 für eine dreimonatige Verzögerung gesorgt.
Erst im Januar wurden die Arbeiten am Rohbau wieder aufgenommen, um dann schon wieder durch eine starke Frostperiode gebremst zu werden.
Für den aktuellen Zeitplan ist Projektleiter Arndt Heyermann aber zuversichtlich. Schneller wäre es gegangen, hätte man einen zweiten Kran aufstellen können. Das ist aus Platzgründen nicht machbar, weil etwa Feuerwehrzufahrten frei bleiben müssen.
"Weg vom bekannten Krankenhausflair"
Der Innenausbau im Haus A hingegen verläuft wetterunabhängig. In der Station 10 – der Allgemeinen Chirurgie – kann man, wie auf der 9 sehen, was sich auf den entkernten Stationen 6, 7 und 8 noch im Rohbau befindet: Elf Ein- bis Zweibettzimmer im neuen, farblichen Look, ausgestattet mit neuen, barrierefreien Bädern, Klimaanlage, indirekter Beleuchtung und einem Multimedia-Terminal, das Telefonieren, Fernsehen, Radio hören oder Surfen im Internet vom Krankenbett aus erlaubt. „Wir wollten“, erläutert Arndt Heyermann, „weg vom bekannten Krankenhausflair.“
Die Einbauschränke sind mit Safe und Kühlschrank ausgestattet, das Verschließen von Schränken und Türen funktioniert mit der Patientenkarte, mit der man auch bargeldlos zahlen kann. Die alten Türen werden demnächst durch neue ersetzt, es gab Lieferengpässe.
Logistische Probleme
Die Stationen 8, 7 und 6 werden zwischen September und November fertiggestellt sein. Ein Krankenhaus im laufenden Betrieb sukzessive umzubauen, stellt Personal und Patienten vor logistische Probleme. So konnten die 71 Betten in den schon 2010 aufgebauten Systemmodulen zur Wertgasse hin genutzt werden, um andere Stationen zu entlasten. In den drei derzeit nicht nutzbaren Etagen, in denen gerade renoviert wird, befanden sich bis vor ein paar Monaten noch die Chirurgie (8. Etage), Innere/Geriatrie (7.) und die Gefäßchirurgie/Kardiologie (im 6. Stock).
Ein Blick aus dem 10. Stock auf die Baustelle lässt erahnen, wie es im Innenbereich des Gebäudekomplexes einmal aussehen wird. Unmittelbar neben dem L-förmigen alten Haus C, das im nächsten Jahr abgerissen werden soll, wächst der Neubau in die Höhe.
Innenausbau beginnt im Herbst
Die Decke des 1. Obergeschosses ist bereits fertig, nun werden vier weitere Stockwerke aufgebaut. „Wir brauchen zwei Wochen für ein Geschoss“, erläutert Heyermann. Verstärkt würden Fertigbauteile eingesetzt. Bei mehr Platzbedarf könnte der Neubau insgesamt bis auf elf Geschosse aufgestockt werden: Die Statik, so Arndt Heyermann, sei von vornherein dafür ausgerichtet. Der Innenausbau des Neubaus beginnt im Herbst.
Auf dem Gelände, auf dem noch der Altbau steht, wird nach dessen Abriss ein Patientengarten samt geriatrischem Garten entstehen. Das wird ein geschützter Bereich hinter einer Hochhecke sein, um ältere Patienten auf „Fühlwegen“ zu mobilisieren.
Doch das, was im Foyer des EKM als Architekturmodell schon zu sehen ist, wird noch einige Zeit benötigen, bis es realisiert ist. Viel Erde müsse etwa bewegt werden, erläutert Projektleiter Arndt Heyermann, um die Höhenunterschiede für den Garten auszugleichen.