Mülheim. .
Sommerzeit ist Zeckenzeit. Sie können die Frühsommer-Meningoenzephalitis (Hirnhautentzündung, FSME) sowie die Erreger der Lyme-Borreliose übertragen. Nur gegen FSME kann man sich vorbeugend impfen lassen, was bei Reisen in Risikogebiete (u.a. Baden-Württemberg/Bayern) mit dem Hausarzt besprochen werden sollte.
Wie oft kommt Borreliose vor?
Dr. Dieter Weber: Ich habe keine ganz eindeutigen Zahlen dazu, die Krankheit ist in NRW nicht meldepflichtig. Etwa jede fünfte Zecke trägt den Borreliose-Erreger in sich. Wenn man die Zecke nicht frühzeitig entfernt, sie länger am Körper hängt, können die Borrelien übertragen werden.
Woran merkt man das?
Weber: Wenn nach zwei, drei Wochen eine Rötung an der Bissstelle auftaucht, ist das ein Hinweis auf eine Borrelien-Infektion. Aber auch, wenn man keine Rötung sieht, kann man eine Infektion nicht definitiv ausschließen.
Sind denn die Ärzte sich dessen bewusst?
Weber: Ich denke, dass die Hausärzte im Hinterkopf haben, dass es sich bei bestimmten, sehr unspezifischen Beschwerden um eine Borreliose handeln kann. Nichtsdestotrotz kann es den sehr ungünstigen Fall geben – vor allem dann, wenn man den Zeckenbiss gar nicht bemerkt hat – dass man diffuse Beschwerden hat und man die Infektion doch noch eine gewisse Zeit lang übersehen kann.
Wie entfernt man Zecken richtig?
Weber: Wenn man die Möglichkeit hat, sollte man sie von jemandem entfernen lassen, der Erfahrung damit besitzt. Mit Zeckenzangen aus der Apotheke sollte man das Tier direkt an der Bissstelle erfassen und es dann vorsichtig herausziehen.