Mülheim. .

Was für ein Wetter! Beim Bäcker oder in der Bahn – übers Wetter lässt es sich immer plaudern. Doch wie entsteht eigentlich Regen? Was ist ein Tiefdruckgebiet? Und wie sieht es im Auge eines Tornados aus? Das Rhein Ruhr Zentrum (RRZ) lädt bis zum 7. Juli zur Ausstellung „Unser Wetter – und wie es funktioniert“ ein.

Christine Thomas fängt den Blitz mit ihren Händen ein. Die Mitarbeiterin der Hamburger Agentur „Kunstraum“, die die Ausstellung gestaltete, hält ihre Hand auf die Säule und der künstliche Blitz zuckt in ihre Finger – natürlich ist das ungefährlich. Warum das so ist, erklärt sie in den täglichen, kostenlosen Führungen durch die Ausstellung: vormittags für Schulklassen, nachmittags für alle anderen Besucher. In neun Wetter-Stationen dürfen Besucher Blitze erzeugen, den Klimawandel bremsen oder Regen herbeitrommeln.

Was ist Wetter? Mit dieser Frage startet die Tour durch die Stationen. „Alles beginnt mit der Sonnenstrahlung“, erklärt Christine Thomas. Vor allem Schulklassen nutzen die kostenlosen Führungen, bei denen die Kinder nicht nur hören, sondern auch anfassen dürfen: Jede der Stationen ist mit Monitoren ausgestattet, auf denen sich Besucher durch Fragen und Antworten klicken können. „So verstehen selbst Kinder, wie die Corioliskraft wirkt“, verspricht Centermanager Sascha Schönherr.

Gewitter. Eine Motorhaube mit Einschlaglöchern veranschaulicht die Kraft von Hagelkörnern. Erklärt wird jedes Wetterphänomen am Beispiel eines bestimmten Datums. Der 12. Juli 1984 war ein Tag, an dem es in München tennisballgroße Hagelkörner regnete. Menschen, die das gewaltige Gewitter damals erlebt haben, berichten in Hörspielen darüber – per Kopfhörer lauschen Besucher den Erzählungen.

Tornado. Wie windstill es im Auge eines Tornados ist, erleben die Besucher, wenn sie durch die Sehschlitze schauen. Im simulierten Sturm versucht ein Besucher einen Regenschirm festzuhalten. Die Stundenkilometer des Windes erhöhen sich auf der Anzeigetafel, während der Herr den Regenschirm umklammert. „Ab 100 km/h wird’s schwierig“, weiß Christine Thomas.

Das Wetter der Zukunft. Wie wird das Wetter in 30 Jahren? „Hier geht es um den Klimawandel.“ Kinder aus Afrika, Asien und Europa erklären, was sich konkret durch den Klimawandel für sie in ihrem Land ändern wird. Und auch Besucher erfahren, wie viel CO2 sie selbst einsparen können – indem sie weniger Rindfleisch einkaufen oder ihre Wäsche ohne Vorwäsche waschen.

Blitzeis. In dieser Station geht es um Geschicklichkeit. An einem beweglichen Modell versuchen Besucher ein Auto bei Glatteis einzuparken, sehen das Eis live gefrieren oder lösen Rätsel wie „Was haben Walrosszähne und Bambusruten gemeinsam?“.

Und morgen? Zu Wettermoderatoren werden Besucher in dieser Station. Nach einer Anmeldung am Computer geht es in die Greenbox, wo man wie im Fernsehen vor einer Karte mit Hoch- und Tiefdruckgebieten das Wetter vorhersagen darf. „Das Video kann man sich per Mail schicken lassen und es sich immer wieder anschauen“, sagt Christine Thomas. Und weiß: „Daran haben besonders Kinder und Jugendliche ihren Spaß.“

Schnee. Das dürfte ebenfalls die Kinder freuen: „Sie können Eiskristalle zusammenpuzzeln oder ein Eiskristall-Memory spielen – und lernen dabei, dass keine Flocke der anderen gleicht.“

Hochwasser. Sandsäcke dichten eine Tür ab, während nebenan auf dem „Niederschlagzeug“ der eigene Regen komponiert wird. In Hörspielen erzählen Bewohner aus Dresden, was sie beim Hochwasser im August 2002 erlebt haben.

Hitze. Zum Abschluss gibt’s Entspannung. Neben Infos über Hochdruckgebiete, die meist warme Luft und Sonne bringen, blicken Besucher von einer grünen Wiese aus in den strahlend blauen Himmel. Leider nicht in den echten, sondern auf einem Monitor – dort ziehen zumindest keine Wolken auf.