Mülheim. . Für die Mülheimer Aktienstraße gibt es extra einen “Reinhalteplan“ - trotzdem verpesten dort Lkws die Luft. Abhilfe schaffen soll ein neuer Routenplan für Lkw-Fahrer. Das Ziel: Weniger Lkw-Durchgangsverkehr in Mülheim.
Wenn das Navi das Durchfahrtverbot nicht kennt und die Polizei nicht kontrolliert, das wissen leidgeplagte Anwohner der Aktienstraße, rauschen Lkw weiter unbehelligt die Straße hinunter und verpesten die Luft, für die es ja eigens einen Reinhalteplan gibt. Im Verbund der Ruhrgebietsstädte will Mülheim unerwünschtem Lkw-Verkehr nun den richtigen, einen „stadtverträglichen“ Weg weisen.
Bis Mitte 2013 wollen die Städte Lkw-Routen festlegen und diese Herstellern von Navigationsgeräten zur Verfügung stellen. In der Hoffnung, dass die Brummifahrer sich denn auch daran halten. Einen Lkw-Routenplan gibt es für Mülheim bereits. Er ist Bestandteil des Verkehrsentwicklungsplans 2009 – und in Teilen schon wieder überholt, wie Klaus-Dieter-Kerlisch als Leiter des Amtes für Verkehrswesen und Tiefbau feststellt – mit Blick auf den Verkehrsumbau im Norden der Innenstadt. Rund um Tourainer Ring, Konrad-Adenauer-Brücke, Friedrich-Ebert- und Aktienstraße ist das funktionale, aber städtebaulich überkommene Wirrwarr aus Hochbrücken verschwunden.
Politik meldet Bedenken an
Auf die Änderungen am wichtigsten Verkehrsknotenpunkt der Stadt muss der Lkw-Routenplan abgestimmt werden. Auch die Politik meldet Bedenken an, ob bisherige Wege weiter empfohlen werden sollten. Etwa dieser, der Lastkraftwagen von Süden aus über die B 1 in Selbeck nach Saarn und von dort über die Straßburger Allee und am engen Kassenberg vorbei gen Gewerbegebiet am Hafen oder noch weiter nach Norden führt – immer quer durch die Stadt.
Muss das sein?, fragt CDU-Fraktionschef Wolfgang Michels. Er fordert einen Routenplan, der Lkw so lange wie möglich auf den Autobahnen hält. „Die Straßburger Allee ist genug belastet.“
Weniger Lkw-Durchgangsverkehr
Die Verwaltung will diese und andere Anregungen prüfen, um mit einem optimalen Routenplan, den der Luftreinhalteplan zur Pflicht macht, 2013 an die Navi-Hersteller heranzutreten.
Kerlisch hofft, dem Ziel zumindest ein Stück näherzukommen, dass die Stadt künftig nur mehr durch Lkw-Ziel-, aber nicht mehr durch Lkw-Durchgangsverkehr belastet wird. Ob der Erfolgsaussichten trägt er doch Zweifel in sich: Wer ein Navi nutze, der suche eben doch nach der kürzesten oder der schnellsten Strecke.
Mülheimer Straßen