Mülheim. Einen dramatischen Feuerwehreinsatz, bei dem ein Mann aus einer brennenden Wohnung gerettet wurde, gab es am Freitagmorgen in Mülheim. Angeblich sollen Kriminelle die Wohnung nach einem Überfall angezündet haben. Der Zwischenfall an der Eduardstraße wirft aber auch Fragen auf.

Die Polizei hat am frühen Freitagmorgen mit einem Hubschrauber nach mehreren Männern gesucht, die einen 36-Jährigen überfallen und seine Wohnung angezündet haben sollen. Nachbarn und Polizisten hatten den Mülheimer kurz nach vier Uhr aus seiner brennenden Wohnung gerettet. Geweckt hatte die Bewohner der schrill piepsende Rauchmelder im Haus. Als sie im Treppenhaus auch noch Brandrauch rochen, alarmierten sie Feuerwehr und Polizei, die mit zwei Löschzügen anrückte.

Als die ersten Löscheinheiten der Berufsfeuerwehr ihr Ziel erreicht hatten, loderte das Feuer bereits aus den Fenstern der Wohnung, schildert Feuerwehr-Einsatzleiter Heinz Ficko das Geschehen. Ein Rettungswagen brachte den 36-Jährigen in ein Mülheimer Krankenhaus. Offenbar hatte der Mann keine Brand-, sondern vor allem Schnittverletzungen erlitten.

Der Brand, der im Wohnzimmer entstanden ist und glücklicherweise nicht sehr groß war, konnte rasch gelöscht werden, ehe er sich weiter ausbreitete. im zweiten Obergeschoss hatten die Einsatzkräfte der Feuerwehr recht zügig löschen und so verhindern können, dass sich der Brand auf die gesamte Wohnung ausbreitete. Die übrigen Bewohner des Mehrfamilienhauses konnten nach Ende aller Arbeiten wieder in ihre Wohnungen zurück.

Polizei-Hubschrauber suchte nach Verdächtigen

Den Polizisten erzählte der Mann, dass mehrere Männer ihn in seiner Wohnung überfallen und gefesselt hätten. Später hätten die Kriminellen dann die Wohnung in Brand gesetzt. Die vermeintlichen Täter konnte die Polizei bei der sofort eingeleiteten Fahndung, an der auch die Hubschrauber-Staffel beteiligt war, nicht entdecken, so Polizeisprecher Peter Elke. Aber es gibt offensichtlich auch Zweifel an der Darstellung des 36-Jährigen.

Freitagnachmittag erinnerte am äußerlich sehr gepflegt wirkenden Mietshaus nur noch eins an das nächtliche Drama: ein gekipptes, vom Ruß geschwärztes Fenster links oben im zweiten Stock. Um heraus zu bekommen, was in der Frühe wirklich an der Eduardstraße geschehen ist, muss die Polizei weitere Zeugen befragen. Auch die Wohnung des Mannes wird weiter auf Spuren untersucht. Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren.