Mülheim.

Die Innenstadt lebt! Zumindest, wenn dort Musik gemacht wird. Den Beweis dafür brachte am Freitagabend die „Akustik-Session“ im und am Café Mocca Nova. Ein seltener Anblick war es schon: An der Kreuzung zwischen Löhberg und Schlossstraße stehen knapp 100 Jugendliche und geben sich Hip-Hop, Reggae oder Folk-Tönen hin.

Zum zwölften Mal fand am Freitag die Session in dem Café statt. Seit der Halbzeit organisiert den Musik-Abend der angehende Veranstaltungskaufmann Maximilian Bischoff. Er hat das Programm etwas breiter aufgestellt, dabei verschiedene Musik-Richtungen aufgenommen. „Vorher war das doch ein bisschen beschränkt auf wenige Leute“, sagt Bischoff. Mehr Abwechslung tat auch den Zuschauerzahlen gut, über 100 Musik-Fans sind keine Seltenheit.

"Die Stadt ist tot"

Die „Akustik-Session“ ist ein Teil der Idee „Rock’n’Ruhr“. „Bisher gab es schon ein Konzert im Tequilas-Club an der Sandstraße. Das wird jetzt auch monatlich stattfinden. Außerdem ist eine große Session an einem Samstag-Nachmittag auf der Schlossstraße geplant“, erklärt Bischoff. Dahinter steckt ein ganz bestimmtes Ziel: „Damit sollen junge Menschen zum Musikmachen oder -hören in Mülheim animiert werden. Es gibt hier sonst keine Live-Musik, die Stadt ist tot!“

Davon spürte man am Freitag nicht viel. Ausgelassen und entspannt waren die Leute bei der Reggae-Musik von Roxopolis. Partystimmung kam auf bei dem coolen Auftritt der beiden Rapper Ändi Pi und Beatrax. Mit ruhigen Folk-Klängen beendete „2 Euro Schulden“ den Abend.

Fast ein Open-Air-Konzert

Eine Besonderheit ist die Atmosphäre im Mocca Nova. Das Ganze ist fast ein Open-Air-Konzert. „Mir gefällt, dass man hier halb draußen, halb drinnen ist“, meinte der 20-jährige Mülheimer Florian Hensel. Er war zum ersten Mal bei der Akustik-Session. Bei vielen anderen hatte man dagegen das Gefühl, dass es für sie nicht die Premiere war: Man kannte sich offenbar. Die Akustik-Session ist schon zu einer Institution geworden. Also: Mülheim lebt doch!