Mülheim. . Tom Täger bildet in seiner “Neuen Schule für Musik“ junge Popmusiker aus und lehrt auch klassische Instrumente. Der ehemalige Musikproduzent und Tontechniker hat sich der Jugendförderung verschrieben und mit der Konzertreihe “Des Falken“ eine Plattform für Schülerbands und Nachwuchs-Musiker geschaffen.
Es gibt kaum einen Musiker in Mülheim und Umgebung, der noch nicht auf Tom Tägers rotem Sofa Platz genommen hat. Im ehemaligen Casino an der Delle 57 sitzt seine „Neue Schule für Musik“. Dort bildet der ehemalige Musikproduzent und Tontechniker seit 1997 junge Talente aus und fördert Mülheimer Schülerbands. Mit der Konzertreihe „Des Falken“ schuf er eine Plattform für den Musiker-Nachwuchs der Stadt.
Hinter der historischen Fassade des Alten Casinos verbirgt sich die Neue Schule für Musik. Inhaber Tom Täger ist hier seit 1983 Hausherr, seit 1997 unterrichtet er gemeinsam mit 15 Lehrern Schüler zwischen 5 und 74 Jahren. Neben der roten Couch leuchtet Neonreklame, daneben zieren alte Radios, Schallplattenspieler und Regale voller CDs das Tonstudio – Beethoven neben Blues Brothers, Volksmusik neben Linkin Park. In der Schule werden schließlich viele Musikstile unterrichtet. „Nur an Bläsern mangelt es ein wenig“, gibt Täger zu. Dafür trommeln die Schüler auf Schlagzeugen, klimpern auf dem Flügel oder zupfen Akustik-Gitarren. Früher hat Tom Täger hier Musik aufgenommen und auch selbst mit seiner Band geprobt. „In den Siebzigern“, lacht er, „war ich der lauteste Trommler westlich des Urals.“
Durchaus könnte man den Hausherrn als Urgestein der Mülheimer Musikszene bezeichnen – er arbeitete bereits mit Helge Schneider, Tom Liwa oder „Die Sterne“. Lokale Bands wie Serenity Gray, Taelus oder die Jungs von PinkePank lern(t)en in seiner Schule und werden von Täger unterstützt. Denn: „Es gibt kaum große Bühnen für Bands in der Stadt.“ Das sei heute genau wie vor 20 Jahren in Mülheim ein Problem. „Die Sehnsucht nach Auftrittsmöglichkeiten ist genauso groß wie früher.“
Schülerbands vor Publikum
Bis vor sechs Jahren veranstaltete er rund ums Alte Casino Sommerpartys. Dort konnten die Schülerbands vor Publikum auftreten und zeigen, was sie gelernt haben. „Es wurde aber im Laufe der Jahre schwieriger, die Auflagen dafür zu erfüllen, daher haben wir die Partys 2006 eingestellt.“ Doch eine Auftrittsmöglichkeit für Bands, die „es verdient haben, auf größerer Bühne zu spielen“ wollte Täger dennoch schaffen. Und so entstand die Idee zu der Reihe mit dem ungewöhnlichen Namen: „Des Falken“. „Ursprünglich wollten wir die Reihe ,Die Rückkehr des Falken’ nennen, nach dem Titel eines Comics“, erklärt Täger. „Doch als die Flyer aus dem Druck kamen stand dort ,Der Tag des Falken’.“ Seitdem fliegt der Falke unter vielen Pseudonymen, die Konzert-Reihe findet immer unter anderem Namen statt: „Im Märzen des Falken“, „Der Stempel des Falken“, „Der Glückstag des Falken“ oder „Das letzte Hemd des Falken“. „Leider in unregelmäßigen Abständen“, gibt Täger zu, mal im Ringlokschuppen, mal an der Freilichtbühne, je nach Verfügbarkeit. Gemeinsam mit der Regler Produktion, dem Tonstudio Ruhr und dem Ringlokschuppen veranstaltet er die Konzerte, bei denen meist zwei Schülerbands und eine Lehrerband spielen – der Fokus liegt auf Punk und Rock. Festes Element jedes Programms: Robert Külpmann am Klavier, ebenfalls ein ehemaliger Schüler.
Sein nächstes Projekt hat Tom Täger bereits in Planung. Im Juni will er ein Konzert im Ringlokschuppen auf die Beine stellen. Näheres möchte er aber noch nicht verraten – Musikergeheimnis.
Weitere Info zu Bands und Konzerten gibt’s unter: www.desfalken.de