Mülheim. .

Das dürfte wohl nicht nur etwas für Eisenbahnbegeisterte sein: Der Tourismusunternehmer Stefan Tigges, der seit dem letzten Jahr auch in Mülheim Doppeldeckerbus-Stadtrundfahrten anbietet, beginnt mit Schienenbus-Rundfahrten durch das westliche Ruhrgebiet. Ab dem 28. April macht die Rundfahrt mit dem historischen Schienenbus auch am Hauptbahnhof Mülheim halt.

Tigges, der seit 2003 Fahrgäste auf der alten Ruhrtalbahnstrecke von Bochum-Dahlhausen bis Hagen mit Schienenbus und Dampflok befördert, sieht für den Schienen-Tourismus im Revier eine große Zukunft. „Wir glauben, dass viele Touristen kommen, um das zu erleben.“ Sein Unternehmen „Münsteraner Stadtrundfahrten GmbH“, das die neuen Ruhrgebiet-Stadtrundfahrten anbietet, sitzt in Münster, ein Verkaufsbüro hat er an der Honigsbergerstraße in Mülheim eröffnet. Dort landet auch jeder Kunde, der die Servicenummer mit Essener Vorwahl anwählt.

Tigges ist gebürtiger Gelsenkirchener und studierter Volkswirt, der bei der Bahn AG und Busunternehmen Branchenerfahrung sammelte. Mit seinem 50 Jahre alten Schienenbus-Oldtimer wird er an jedem vierten Samstag im Monat von April bis Oktober Rundfahrten anbieten – teils auf normal frequentierten Eisenbahnstrecken, teils auf Güterbahngleisen. Der Bus kann zwei Anhänger ziehen und 150 Fahrgäste aufnehmen

Tour dauert sechs Stunden

Am 28. April wird der rote Schienenbus (Typ VT 98) um 10.29 Uhr erstmals in Mülheim halten und Fahrgäste aufnehmen. Um 10 Uhr ist er zuvor in Bochum-Dahlhausen gestartet, über Essen, Mülheim, Duisburg, Moers geht es dann weiter nach Zollverein in Essen und über Hattingen und Bochum wieder zurück nach Essen Hbf. „Schienenkreuzfahrt“ nennt Tigges das gemütliche Bahnfahren mit Gästeführer, der den Mitfahrenden erklärt, wo sie gerade vorbeizockeln, und wie die Eisenbahn den Schwerindus­trieraum Ruhrgebiet überhaupt erst möglich gemacht hat.

Schnell geht das nicht, die Fahrgäste sind über sechs Stunden auf Tour. „Wir sind“, schmunzelt Tigges, „da ganz entspannt. Wir wollen ja etwas sehen.“ Vor allem die Güterzugstrecken böten Interessantes: „Man sieht Dinge, die man von der Autobahn aus nicht sieht.“ An Bord befinden sich Getränke, ein Imbiss – und eine Toilette. Auf Zollverein in Essen ist eine 90-minütige Pause zum Aussteigen, Fotografieren und Besichtigen eingeplant, an der Ruine Hardenstein ein Fotostopp.

Weitere Informationen über die Ruhrgebiet-Stadtrundfahrt mit dem historischen Schienenbus gibt es unter 0201/857 95 6070, unter info@ruhrgebiet-stadtrundfahrten.de oder im Internet: www.ruhrgebiet-stadtrundfahrten.de. Für die Mitfahrt ist eine Anmeldung erforderlich. Eine Fahrkarte kostet 54 €, Kinder bis 14 Jahre zahlen 27 €.