Mülheim. .

Denn Mülheim gehört – mit 28 weiteren Städten – zu den Pilotkommunen, denen für Kinder und Jugendliche (von zehn bis 14 Jahren) insgesamt drei Millionen Euro zusätzlich zur Verfügung gestellt werden, um ihnen kostenlose oder deutlich kostenreduzierte kulturelle Angebote machen zu können.

Damit knüpft der Kulturrucksack an Programme wie „Jedem Kind ein Instrument“ oder „Kultur und Schule“ an. Dirk Schneider kann auf Anhieb sagen, was der Mülheimer Rucksack enthalten wird: Von Theater, Literatur, Spiel und Stadtteilkultur dürfte für jedes Kind etwas dabei sein. Mülheim könne hier, so der Leiter des Kulturbetriebs, auf die Grundlage dessen zurückgreifen, „was wir in den letzten Jahren getan haben“.

Das Mülheimer Kultur-Engagement für die Jugend wurde unlängst ausgezeichnet, und das gleich mehrfach: Dreimal hintereinander war die Stadt im Landeswettbewerb „Kommunale Gesamtkonzepte für kulturelle Bildung“ unter den drei besten. Kulturdezernent Peter Vermeulen zeigte sich erfreut über die Wahl Mülheims zur Pilotkommune und sieht das als Erfolg der dezen­tralen Konzepte mit Partnern in Mülheim an: Eine Leistung, die die Stadt ohne eine Jugendkunstschule stemmt.

Unterstützung vom Land

Das Land unterstützt die Kulturrucksack-Kommunen mit jährlich 4,40 € pro Kind in der geförderten Altersgruppe – in Mülheim sind das 7591 Kinder. 4,40 € – das klingt erst einmal nicht gerade üppig, doch Dirk Schneider rechnet vor, dass man mit insgesamt 33.400 Euro bis 2014 wohl von einem nennenswerten Betrag sprechen könne. Mit zusätzlichen Mitteln – personeller Unterstützung oder Räumen, die zur Verfügung gestellt werden – „da wird dann etwas daraus“, ist er überzeugt.

2012 soll das Programm starten, die Termine stehen noch nicht fest, die Projekte schon. Fünf sind geplant – gemeinsam mit dem eingespielten Netzwerk von Partnern und Organisationen, die auch bei den Gesamtkonzepten gut kooperiert haben. Da gibt es „Mittendrin in Eppinghofen“, wo das Kunstmuseum und der Stadtteil eine Hauptrolle spielen. Ein Sprach- und Literaturprojekt mit dem Medienhaus wird es geben, ein Stadtspiel, das die virtuelle mit der echten Welt in Verbindung bringt, ein Generationen-Theaterprojekt, das Jung und Alt zusammenführt. Ein weiteres Theaterprojekt – mit dem Theater an der Ruhr und dem Theaterbüro – beleuchtet das Schicksal von Kindern aus im Dritten Reich verfolgten Familien, die in England in Sicherheit gebracht wurden.